Preisaggressivität siegt bei „Sportler“

Markt / 06.12.2013 • 20:12 Uhr

2013 war das Jahr des Wandels im Sportartikelhandel.

Wien. Im Sportartikelhandel ist heuer kein Stein auf dem anderen geblieben. Sport Eybl/Experts wurde mehrheitlich an den britischen Diskontriesen Sports Direct verkauft, Intersport Österreich ging an Intersport Deutschland. Sport 2000 und die zu Kastner & Öhler gehörende Gigasport-Gruppe kooperieren seit Februar beim Einkauf. „Der Markt segmentiert sich gerade in Qualitäts- und Preisanbieter. Preisaggressive werden dabei wachsen, die Mitte aber ist tot“, sagte Sport 2000-Chef Holger Schwarting. In der schwierigsten Situation befindet sich laut Schwarting die zum Handelskonzern Spar gehörende Sportkette Hervis. „Wenn sie Pech haben, sind sie die tote Mitte.“

Hervis zählt wie Sports Direct zu den preisaggressiven Händlern, kann aber mit den Briten nicht mithalten, weil die zehn Mal so groß sind und entsprechend günstig einkaufen. Interessenten für die Spar-Tochter gibt es Branchenkreisen zufolge immer wieder – etwa vom Franzosen Decathlon oder der Schweizer Deichmann-Tochter Ochsner Sport. Beide wollen schon länger in den österreichischen Markt eintreten. Spar will seine Sporthandelsfirma aber nicht verkaufen.

Markt wird umgerührt

Im Spitzensegment matchen sich derzeit Eybl, Intersport (21 Prozent Marktanteil), Gigasport und Sport 2000 (zusammen 29 Prozent Marktanteil), wobei der Markt auch hier umgerührt wird. Eybl will von ehemals 29 Standorten auf 15 schrumpfen. 14 Geschäfte sollen in Sports-Direct-Läden umgebaut werden. Damit wird der Diskonter auf einen Marktanteil von 15 Prozent kommen. Auch Hervis (16 Prozent Marktanteil) will weiter wachsen.

Der Sportfachhandel macht einen Jahresumsatz von 1,6 bis 1,7 Mrd. Euro. 500 Mill. Euro Umsatz kommt zusätzlich von branchenfremden, da Sportwaren auch im Schuh-, Bekleidungs- oder Lebensmittelhandel verkauft werden. Nach wie vor ist das Wintergeschäft für den Sporthandel wichtiger als das Sommergeschäft.