Südostasien im Höhenflug
Region boomt als Exportmarkt für heimische Unternehmen.
Wien. Österreichs Exporte nach Südostasien sind im laufenden Jahr nach oben geschnellt. Die Ausfuhren in die ASEAN-Region legten in den ersten drei Quartalen um 6,8 Prozent auf 1,22 Mrd. Euro zu, weltweit gab es für die heimischen Exporte nur ein mageres Plus von 0,7 Prozent. In den kommenden Jahren rechnet die Wirtschaftskammer mit einem weiteren kräftigen Anstieg der Lieferungen in die ASEAN-Region.
Derzeit in Verhandlung befindliche Freihandelsabkommen könnten den Exportboom weiter stützen. Besonders bemüht sich Österreich um das sich langsam öffnende Myanmar. Bundespräsident Heinz Fischer wird zwischen 10. und 14. Februar 2014 Myanmar und Thailand mit einer großen Wirtschaftsdelegation (56 Firmen/80 Teilnehmer) einen offiziellen Besuch abstatten. WKÖ-Präsident Christoph Leitl besuchte Myanmar bereits heuer im Februar mit einer Delegation.
Gute Geschäftsaussichten
Vor allem für heimische Maschinen- und Anlagenbauer, Infrastrukturanbieter (unter anderem Kraftwerksbauer) und Autozulieferer gebe es gute Geschäftsaussichten in Süd- und Südostasien, berichtet der zuständige Regionalmanager in der Wirtschaftskammer Österreich, Hans-Jörg Hörtnagl. Diese Länder hätten bei Technologie und Infrastruktur einen großen Nachholbedarf und seien deswegen für österreichische Firmen interessant. Besondere Wachstumsregionen seien derzeit Indien, Indonesien, Vietnam und Myanmar sowie auch die Philippinen.
Um böse Überraschungen zu vermeiden, sollten sich heimische Betriebe mit der jeweiligen Kultur des Landes intensiv auseinandersetzen, so Hörtnagl. Man müsse eine „Liebe zum Land entwickeln und kulturelle Offenheit leben“, weil vom Schreibtisch aus mache man keine Geschäfte. Auch ein Gemeinschaftsunternehmen (Joint Venture) mit lokalen Partnern zu gründen, sei zu Beginn einfach, würde aber später die Handlungsfähigkeit stark einschränken.
Korruption nicht unterschätzen
Eindringlich warnte der WKÖ-Regionalmanager davor, Korruption in den jeweiligen Ländern – etwa Indien oder Vietnam – zu unterschätzen. Bei staatlichen Betrieben sei Korruption weitverbreitet, im Privatsektor weniger. Er empfiehlt, die Mitarbeiter intensiv im Bereich Anti-Korruption zu schulen.