Völliges Chaos bei Fördervergabe

Markt / 02.01.2014 • 22:05 Uhr
Das Vergabesystem für Photovoltaikanlagen kostet die Antragsteller viel Zeit und Nerven.  Foto: dpa
Das Vergabesystem für Photovoltaikanlagen kostet die Antragsteller viel Zeit und Nerven. Foto: dpa

Wer für seine Photovoltaikanlage eine Förderung beantragt, braucht jede Menge Geduld.

Schwarzach. (VN-toh) Probleme gibt es auch heuer wieder bei der Photovoltaik-Fördervergabe, die gestern um 10 Uhr beginnen sollte. Der Start wurde zunächst auf 12 Uhr,  dann auf 14 Uhr und schließlich ganz auf den 16. Jänner vertagt. Ursache seien irreguläre Aktivitäten auf der Website der Abwicklungsstelle OeMAG. Vorteile konnte sich noch niemand verschaffen. Es seien noch keine Tickets vergeben worden, so OeMAG-Vorstand Magnus Brunner. Die OeMAG müsse garantieren, dass jeder die gleichen Chancen habe. Die Probleme liegen beim Artos-Rechenzentrum (vormals Siemens). Man analysiere nun die Probleme. „Sollten zum avisierten Startzeitpunkt wieder massive, irreguläre Aktivitäten messbar sein, behält sich die OeMAG vor, den Startzeitpunkt wieder zu verschieben“, heißt es auf der Website der OeMAG.

„Die Antragsteller waren an die Chaosnacht vom 1. Jänner 2013 erinnert, als die Computer verrückt spielten“, so Hans Kronberger vom Bundesverband Photovoltaic Austria (PVA) in einer Pressemitteilung. Der Start für die Antragstellung war heuer nach einem Ansturm zum vorigen Jahreswechsel von Silvester Mitternacht auf 2. Jänner 10 Uhr verlegt worden. „Für die Antragsteller stellt sich die Situation so dar, als würde die Braut beim zweiten Trauungsversuch wieder nicht auftauchen“, so Kronberger.

Den ganzen Tag am Computer

Eine der Antragstellerinnen ist Elisabeth Wachter aus Gaschurn. Sie sucht um Förderungen für eine 16,2 kWp-Anlage an. Dafür saß sie gestern den ganzen Tag an ihrem Rechner. Eine Fördervergabe nach Verlosung wäre für sie schon ein Fortschritt. Bleibt nur zu hoffen, dass sich das auch rentiert, und sie eine Förderung erhält.

Ebenfalls den ganzen Tag am Computer verbrachte Andreas Müller von der Firma Hansesun Austria. Er ist der Meinung, dass wenn man die Förderungen schon nach dem Lotterieprinzip vergibt, es wenigstens funktionieren sollte.

Laut VN-Informationen war ein Hacker Grund allen Übels. Jeweils kurz vor dem Start soll er das System ausgehebelt haben.