Marktausblick: Ampeln stehen noch auf Grün

Markt / 03.01.2014 • 20:31 Uhr
Stefan Schmitt
Stefan Schmitt

schwarzach. Im Spannungsfeld zwischen eher mäßigen Fundamentaldaten und einer sehr großzügigen Liquiditätspolitik der großen Notenbanken gelang es den Börsen der Industriestaaten 2013, ihre vor Jahresfrist ausgerufenen Kursziele deutlich zu übertreffen. Da vor allem die von den Notenbanken reichlich zur Verfügung gestellte Liquidität als „Treibstoff“ diente, reagierten die Börsen paradoxerweise häufig mit Verlusten auf positive Konjunkturzahlen, während jeder Hinweis auf einer Verlängerung des Geldstromes gefeiert wurde.

Eine Jahresendrallye

Entsprechend hektisch ging es im Dezember zu, als sich die Hinweise auf einen Ausstieg der Fed aus ihrer extremen Liquiditätspolitik verdichteten. Nachdem die Fed schließlich die Katze aus dem Sack gelassen hatte, brachte die dritte Dezemberwoche dann aber doch noch die schon fast abgeschriebene Jahresendrallye.

Die Regel, dass auf ein positives zweites Halbjahr im Dezember nochmals Gewinne folgen, scheint sich also doch zu bestätigen. Der Liquiditätsstrom wird im kommenden Jahr dünner werden: Die Notenbanken werden ihre Leitzinsen zwar noch auf Nullniveau lassen, ihr Anleihekaufprogramm dürfte die Fed jedoch vollständig zurückfahren. Damit sollten nach der Liquiditätshausse 2013 im kommenden Jahr wieder Gewinnverbesserungen bei den Unternehmen die Rolle des Kurstreibers übernehmen.

Ein Anstieg um knappe 10 Prozent erscheint für 2014 durchaus realistisch, und aus heutiger Sicht sollte diese Perspektive in zwölf Monaten auch für 2015 bestehen. Dies brächte den fairen Wert des DAX in die Nähe der 10.000- Punkte-Marke.

Stefan Schmitt
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Stefan Schmitt,
Leiter Private Banking Plus,
Hypo Landesbank,
stefan.schmitt@hypovbg.at