Scheu vor nachhaltigen Investitionen verloren
Genf. Der Sektor der sogenannten nachhaltigen Investitionen ist noch jung – und doch wird es ihn laut dem Genfer Bankier Melchior de Muralt in fünf Jahren nicht mehr geben. Das ist aber keineswegs ein Misserfolg. Ganz im Gegenteil werden die großen Unternehmen die Ideen sozialer und umweltfreundlicher Investitionen in ihre Strategien integrieren. „Eine große Revolution ist im Gang“, sagt de Muralt, geschäftsführender Teilhaber der Genfer Finanzgesellschaft De Pury Pictet Turrettini. Wie das trojanische Pferd würden die nachhaltigen Anlagen in die Welt der traditionellen Investments vordringen, bis die beiden Welten verschmelzen. „Es ist nicht mehr möglich, Geld zu verdienen, indem man einen Teil des Planeten zerstört“, sagt er.
Eine Weltwirtschaft, die nicht nachhaltig sei, werde über kurz oder lang zum Bumerang für alle. Unternehmen, die Konzepte wie bei De Pury Pictet Turrettini anwenden, gibt es mehr und mehr. Und die Idee des „Shared Value“ von Michael Porter gewinnt Anhänger: Der Harvard-Professor legt den Unternehmen nahe, den Schutz der Umwelt, Bildung, das Wohlergehen der Angestellten und der Bevölkerung gleich zu gewichten wie all ihre anderen Ziele.