Experten einig: Fette Jahre in CEE sind vorbei
Wirtschaftswachstum von 2,5 Prozent 2014 nicht genug.
WIEN. Der Internationale Währungsfonds (IWF) erwartet für die Region Mittel-Osteuropa heuer ein Wirtschaftswachstum von rund 2,5 Prozent und für 2015 eine weitere leichte Erholung. „Aber für diese Region ist das noch nicht genug“, sagte der Vizedirektor der IWF-Europaabteilung, Aasim Husain, bei der Euromoney-Konferenz. Allerdings dürfe man nicht erwarten, dass die hohen Wachstumsraten wie vor der Krise wieder zurückkommen. Auch mit hohen Kapitalzuflüssen von Banken aus Westeuropa oder Portfolio-Zuflüssen sei nicht zu rechnen – „Direktinvestitionen werden der Schlüssel sein“, sagte Husain. Die Länder müssten daher ihr Investitionsklima verbessern, ihre Arbeitsmärkte flexibler machen und die Ausbildung der Arbeitskräfte besser dem Bedarf der Investoren anpassen.
Auch der Chefökonom der EBRD, Erik Berglof, sieht das Wachstum in Osteuropa heuer „zwischen zwei und drei Prozent“, jedenfalls unter vier Prozent. Die Wachstumsraten vor der Krise seien nicht nachhaltig gewesen, „wir wollen ein stabiles Wachstum durch Verbesserungen der Produktivität“, sagte Berglof.
Serbien habe notwendige Reformen in den letzten zehn Jahren versäumt, räumt Wirtschaftsminister Sasa Radulovic ein. Serbiens Wirtschaft sei im vergangenen Jahr um 2 Prozent geschrumpft, für heuer erwarte man ein Wachstum von 1 Prozent und 2015 1,5 Prozent.