Alpla setzt zum Sprung auf den schwarzen Kontinent an

Verpackungshersteller expandiert weiter. Neue Werke sind erstmals in Afrika geplant.
Hard. Dem Harder Verpackungshersteller bleibt auch im gerade begonnenen Jahr kaum Zeit zum Atemholen, so rasant geht die Entwicklung des Unternehmens voran. In 152 Werken weltweit produziert Alpa für Weltkonzerne wie Procter & Gamble, Coca Cola oder Danone Verpackungslösungen. 15.300 Mitarbeiter stehen derzeit an den Maschinen, arbeiten in den Entwicklungsabteilungen und der Administration des Vorarlberger Weltunternehmens.
Und 2014 wird es im gleichen Tempo weitergehen, wie Alpla-Chef Günther Lehner im Gespräch mit den VN erklärt. Auf den Philippinen werden gerade zwei neue Betriebe errichtet, konkret: Inhouse-Betriebe mit dem mexikanischen Kunden FEMSA, der vor Kurzem die Coca-Cola-Konzessionen für den Inselstaat übernommen hat. Die bestehende Produktion im viertgrößten Staat der Welt wurde übernommen, der weitere Ausbau ist beschlossene Sache.
Idealer Startplatz
Eine Premiere gibt es Mitte des Jahres. Dann geht das erste Alpla-Werk auf dem schwarzen Kontinent in Betrieb. „Für uns ist das hochentwickelte Südafrika der ideale Standort, um in Afrika zu starten“, so Lehner zu diesem Schritt seines Unternehmens. In Johannesburg stimmen auch die Rahmenbedingungen für diesen ersten Schritt, sind die Strategen in Hard überzeugt. Von der südlichen Spitze des Kontinents sollen nach und nach Werke in weiteren afrikanischen Staaten eröffnet werden, „das deckt sich mit den Plänen unserer Kunden, die wünschen, dass wir sie begleiten“. Und auch in Russland ist ein neues Werk am Start. Mitte 2014 wird dort die Inhouse-Produktion in Betrieb gehen. Weitere Werke im weltumspannenden Alpla-Reich – nur in Australien gibt es keine Niederlassung – seien bereits „in der Pipeline“.
Schon nächste Woche, konkret am 28. Jänner, wird in Toluca, rund 60 Kilometer von der Hauptstadt Mexico City entfernt, das Technical Center Toluca eröffnet. Verbunden mit dem Kompetenzzentrum wurde dort bereits eine Lehrwerkstatt nach Vorarlberger Vorbild installiert (die VN berichteten). 23 Lehrlinge haben die duale Ausbildung bereits begonnen. Dafür waren umfangreiche Verhandlungen mit den zuständigen Stellen notwendig, nun ist aber eine Ausbildung auf österreichischem Niveau gewährleistet.
Zwölf Lehrlinge wurden auch in China bereits angestellt. Die Fertigstellung des Technical Centers im Reich der Mitte dauert aber noch. „Es gibt Verzögerungen bei den Behörden“, so Lehner. Sobald die Genehmigungen erteilt sind, startet aber das Ausbildungsprojekt, das zusammen mit dem Maschinenbauer Engel durchgeführt wird. „Wir werden die duale Ausbildung auch an anderen Standorten einführen. Es ist uns wichtig, dass überall gut ausgebildete Mitarbeiter dafür sorgen, dass unsere Produkte erstklassig und unsere Kunden zufrieden sind“, beschreibt der Firmenchef die Ausbildungsstrategie des Weltmarkt- und Technologieführers.
Damit die Qualität weltweit auf dem gleichen Niveau ist, gibt es schon jetzt die Alpla Academy in Hard, in der das umfangreiche Know-how vermittelt wird. Alle Führungskräfte weltweit sind einbezogen in einen kontinuierlichen Qualifizierungs- und Entwicklungsprozess. Außerdem ist ein ganzer Tross an Spezialisten aus Vorarlberg ständig von Werk zu Werk unterwegs, um die Produktqualität zu gewährleisten.
Inhouse-Trend
Dass diese stimmt, bestätigt ein Trend bei den Kunden. Immer öfter wird die Produktion von Alpla bei den Kunden als Inhouse-Werk installiert. „Das zeigt das große Vertrauen, das die Kunden in uns und unsere Produkte haben“, so Lehner. Derzeit sind 73 der insgesamt 152 Werke inhouse stationiert. Tendenz steigend. Das Vertrauen der Kunden und letztendlich der Konsumenten soll auch im kommenden Jahr durch Innovation gestärkt werden. Neben ständigen Produktentwicklungen hat sich Alpla im vergangenen Jahr an einem Gemeinschaftsunternehmen beteiligt, dessen Ziel es ist, den Materialeinsatz weiter zu reduzieren bzw. ganz aus der Produktion mit Erdöl-basierten Kunststoffen auszusteigen. Die Entwicklung des Hochleistungskunststoffes PEF läuft auf Hochtouren, bestätigt Lehner, dessen Unternehmen schon heute hohe Nachhaltigkeitsstandards eingeführt hat. „Auf Ergebnisse muss man aber noch ein wenig warten“, berichtet er über den Entwicklungsstand.
Für 2014 erwartet der Chef des Familienunternehmens das gleiche Umsatzwachstum wie 2013: „Wir rechen mit rund drei Prozent.“

Alpla 2013
» Umsatz: 3,11 Milliarden Euro
» Mitarbeiter total: 15.300
» Mitarbeiter in Vorarlberg: 870
» Lehrlinge in Vorarlberg: 70
» Steigerung Umsatz: 3 %
(Vergleich 2012)
» Werke gesamt: 152 in 40 Ländern
» Davon inhouse: 73
» Investitionen 2013:
275 Mill. Euro
» Exportquote: 75 %