Einbußen bremsen das DAX-Marschtempo

schwarzach. Nachdem der DAX Ende vergangener Woche dank guter Konjunkturperspektiven noch ein neues Allzeithoch bei 9789 Zählern erreichte, schloss der deutsche Aktienindex diese Woche mit leichten Einbußen. Auf die Stimmung der Investoren drückte vor allem ein Milliardenverlust der Deutschen Bank. Zudem dämpften Wirtschaftswachstumsdaten aus China – das BIP wuchs im vierten Quartal mit plus 7,7 % langsamer als in den drei Monaten davor. Auch der von der HSBC ermittelte vorläufige Einkaufsmanagerindex des produzierenden chinesischen Gewerbes ist im Jänner überraschend deutlich gesunken. Von 50,5 Punkten im Dezember fiel er auf 49,6 Zähler und damit in den Bereich unter 50, der anzeigt, dass sich die Wirtschaft in einer Schrumpfungsphase befindet. Wir sehen darin allerdings noch keinen Grund zur Sorge.
Für den weiteren Jahresverlauf rechnen wir mit einem robusten Wachstum in China, das sich leicht abflachen sollte. Unterstützung erhielt der DAX von den jüngsten Daten aus der Eurozone, die darauf hinweisen, dass die wirtschaftliche Erholung Fahrt aufgenommen hat. Wir rechnen beim deutschen Leitindex damit, dass sich in den nächsten Wochen das Marschtempo und die Kaufbereitschaft mit zunehmender Annäherung an die 10.000er-Marke verringern werden. Für positive Impulse könnte die von uns recht zuversichtlich gesehene US-Berichtssaison sorgen.
Roland Rupprechter, MBA,
Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg roland.rupprechter@hypovbg.at