Spektakuläre Zinserhöhung

Markt / 29.01.2014 • 22:17 Uhr

Schritt gegen Lira-Verfall: Türkische Zentralbank hob Leitzins auf 10 Prozent drastisch an.

Istanbul. Die Türkei setzt sich gegen den Verfall der heimischen Währung Lira mit einem beispiellosen geldpolitischen Kraftakt zur Wehr. Der Leitzins steigt auf einen Schlag von 4,50 auf 10,00 Prozent, wie die Notenbank in Ankara nach einer Krisensitzung beschloss. Viele Experten hatten diesen Schritt als überfällig angesehen, in seiner Heftigkeit kam er aber doch überraschend. Die Währungen großer Schwellenländer waren wegen Geldabflüssen in heftige Turbulenzen geraten, die Lira traf der Wertverlust mit am heftigsten.

Positive Wirkung

Zumindest am Mittwoch zeigte der Schritt der Notenbank die erhoffte positive Wirkung. Anleger fassten neues Vertrauen; die türkische Lira kletterte zeitweise um 4,1 Prozent zum US-Dollar und machte damit den größten Kurssprung seit 2008. Auch zum Euro wertete die Lira deutlich auf.

Andere Schwellenländer-Währungen, die zuletzt unter Druck standen, legten ebenfalls zu. Der südafrikanische Rand stieg um 1,2 Prozent zum Dollar. Südkoreas Won verzeichnete den stärksten Anstieg seit vier Monaten. Der argentinische Peso und der brasilianische Real konnten sich weiter stabilisieren. Indiens Rupie und Indonesiens Rupiah kletterten ebenfalls. Auch die Aktienmärkte reagierten gestern positiv. Der breite Schwellenländer-Aktienindex MSCI Emerging Markets zog um 1,2 Prozent auf 944,90 Punkte an.