Kein Hotel für den Walgau

Markt / 07.02.2014 • 18:10 Uhr
 Aus der Traum: Ein Businesshotel in Ludesch (im Bild Pläne, die 2013 den Gemeindevertretern präsentiert wurden) rechnet sich für den Betreiber nicht.  
 Aus der Traum: Ein Businesshotel in Ludesch (im Bild Pläne, die 2013 den Gemeindevertretern präsentiert wurden) rechnet sich für den Betreiber nicht.  

Businesshotel in Ludesch nicht wirtschaftlich zu führen. Primus-Immobilien bläst Bau ab.

Ludesch. (VN-tmh) Noch im Mai des vergangenen Jahres war die Stimmung gut: Bauunternehmer Philipp Tomaselli, Gesellschafter der Primus Immobilien Gesellschaft aus Nüziders, und Architekt Reinhold Hammerer hatten der Gemeindevertretung von Ludesch das Grobkonzept für ein Business-Hotel samt Büroräumen, Geschäftsflächen und Wohnungen vorgestellt: Auch die Unterbringung der Feuerwehr im Gesamtkomplex war angedacht.

Bürgermeister Dieter Lauermann und die gesamte Gemeindevertretung stimmten der Weiterentwicklung des Projektes zu und gaben – wie die weiteren Eigentümer der Grundstücke im Projektgebiet mitten im Ortszentrum  –  ihr Einverständnis, bis Ende 2014 auf anderweitige Verwertungen oder Bebauungen der Grundstücke zu verzichten.

Schon damals hatte der Bludenzer Anwalt Patrick Piccolruaz von Primus Immobilien auf die Euphoriebremse getreten: Ein Business-Hotel wirtschaftlich zu führen, sei nicht leicht und „Ludesch ist nicht Wien“, gab er in einem Interview mit den VN zu bedenken.

Nicht wirtschaftlich

Inzwischen wurde das Projekt weiterverfolgt und die entsprechenden Wirtschaftlichkeitsberechnungen angestellt. Dabei zog man auch den ausgewiesenen Hotel-Fachmann Hubert Schwärzler zu Rat. Auch bei optimistisch angesetzten Auslastungszahlen, so konnte der aufzeigen, ist ein Business-Hotel an diesem Standort nicht wirtschaftlich zu führen.

Primus zog daher die Notbremse und legte das Projekt zu den Akten, wie Geschäftsführer Beatus Fleisch gegenüber den VN bestätigt. Die Zeit bis Ende 2014 will man aber nutzen, um in Absprache mit der Gemeinde und allen Grundeigentümern ein alternatives Projekt für das Ludescher Ortszentrum zu entwickeln. „Ludesch ist eine typische Wohngemeinde, die sich sehr stark und positiv entwickelt“, betont Fleisch. Man sieht durchaus Potenzial für ein Bauprojekt, in dem Wohnungen, Büroflächen und Geschäftsräume untergebracht werden könnten. Auch die Integration eines in der Gemeinde dringend benötigten neuen Feuerwehr-Gerätehauses ist nach wie vor in Überlegung.