Bei Rauch kommt’s im April ganz dick

Markt / 14.02.2014 • 22:05 Uhr
Frische Säfte, regionale und biologische Produkte: Die beiden Rauch Juicebars in Wien sind Publikumsrenner.
Frische Säfte, regionale und biologische Produkte: Die beiden Rauch Juicebars in Wien sind Publikumsrenner.

Mit neuen Produkten will Rauch im schrumpfenden Fruchtsaft-Markt wachsen. 

Rankweil. Die Wirtschaftskrise macht sich auch bei den Trinkgewohnheiten der europäischen Konsumenten bemerkbar. Weil Limonaden deutlich günstiger sind als Fruchtsäfte, hat sich das Kaufverhalten verlagert. Ergebnis: In Österreich wurden 2013 drei Prozent weniger Fruchtsäfte gekauft, in Deutschland sind es fünf und in Italien sogar sechs Prozent Minus. „Wir haben im vergangenen Jahr um 0,4 Prozent zugelegt“, so der Sprecher der Rauch Fruchtsäfte GmbH, Daniel Wüstner, rückblickend auf das vergangene Jahr. Im Lichte der Marktentwicklung „ein wirklich gutes Ergebnis“.

Neben der Änderung des Einkaufsverhaltens sind aber auch die Rohstoffpreise in die Höhe gegangen. Aber auch heuer sei es natürlich Ziel, in allen Bereichen größer zu werden.

Große Hoffnung Sirup

Damit das auch klappt, wird Rauch in diesem Jahr zwischen 30 und 40 neuen Produkten lancieren. Ganz große Hoffnung setzt das Unternehmen auf Sirupe, die ab April im Handel erhältlich sind. Unter der Erfolgsmarke „Happy Day“ wird es zum Start drei Geschmacksrichtungen geben. Die Aussichten sind gut: Nach einem Durchhänger in den 90er- und frühen 2000er-Jahren wächst die Nachfrage kontuierlich, Rauch will sich in etwas unter den Premium-Säften von Darbo, aber in gehobenen Bereich platzieren. Der Sirup-Markt ist interessant: 150 Millionen Liter werden jährlich gekauft, diese Menge ist mit dem Markt der Cola-haltigen Limos vergleichbar. „Größer als der Fruchtsaftmarkt“, stellt Wüstner fest. Der Markteinstieg wird von einer großen Werbekampagne begleitet.

Für großes Echo in der Branche und der Öffentlichkeit sorgte die Übernahme der Marke „Carpe Diem“. Das Kombucha-Getränk besitzt zwar ein erstklassiges Image und wird in der gehobenen Gastronomie gerne als Alternative zum Wein angeboten, aber geschäftlich konnte der Gründer der Marke, Dietrich Mateschitz, damit nicht reüssieren. Für Marketing- und Vertriebsmann Wüstner hat die neue Marke im Rauch-Portfolio durchaus ihren Platz und auch gute Chancen auf eine positive Entwicklung: „In Europa gibt es kein anderes Kombucha-Getränk in dieser Qualität und mit diesem guten Image.“ Und in Amerika beginne der große Kombucha-Trend erst, spekuliert er damit, dass dieser auch in Europa zu einer verstärkten Nachfrage führen wird. „Carpe Diem“ wurde schon bisher von Rauch abgefüllt, deshalb wird es auch in der Produktion keine Anlaufschwierigkeiten geben, außerdem runde das Getränke das Angebot an Wellness-Getränken logisch nach oben ab, argumentiert Wüstner.

An die großen Erfolge der vergangenen Jahres knüpft Rauch an. „Unser Kindergetränk Yippy war von Anfang an ein Hit. Die Eltern haben Yippy binnen zwei Jahren zur Nummer eins am Kinder-PET-Markt gemacht“, erzählt Wüstner über die erfolgreiche Neueinführung.

Juicebar mit Fangemeinde

Und auch das ist Rauch: Nachdem die erste Rauch Juice­bar in Wien Neubau eine große Fangemeinde „bei besonders konsumkritischen Menschen“ gefunden hat, wurde vor Kurzem die zweite Bar in Wien Mitte eröffnet. Auch sie war von Anfang an ein Knüller. Die Erfolge in den Verkaufsregalen bilden sich auch bei den Mitarbeitern ab. Im vergangenen Jahr wurden 79 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt.

Rauch in Zahlen

» Umsatz 2013: 806 Mill. Euro (+0,4 Prozent)

» Mitarbeiter: 1636 insgesamt,
749 in Vorarlberg (+79)

» Lehrlinge: 19 (+4)

» Exportquote: 59,8 Prozent (in derzeit knapp 90 Länder)

» Produktionsstätten: Rankweil, Nüziders (Österreich), Budapest, Nyirmada (Ungarn), Koceljeva (Serbien), Brauerei Fohrenburg

» Niederlassungen in elf Ländern