“Das macht mich gar nicht nervös”

Markt / 19.02.2014 • 22:19 Uhr

Die Hypo-Alpe-Adria-Pleite verunsichert auch die Vorarlberger. Wie gut ist unsere Hypo aufgestellt?

Schwarzach. Das Land Vorarlberg haftet mit 4,7 Mrd. Euro für Einlagen. Für die Rating-Agentur Moody’s ein Grund, das Rating für landesgarantierte Papiere herabzustufen. Die Verunsicherung bei Bürgern, Kunden und Mitarbeitern ist groß. Die VN geben Antworten auf die brennendsten Fragen (mehr auf S. 2).

Wie groß ist das Risiko für die Hypo Vorarlberg, im Rahmen des Hypoverbundes hohe Haftungen für die Hypo Alpe Adria einlösen zu müssen?

Es ist sehr unwahrscheinlich, dass die Landesbank tatsächlich Geld in die Hand nehmen muss, um Haftungen für die gefallene Schwester wahrzunehmen. „Dann müsste schon das Land Kärnten Insolvenz anmelden“, so der Direktor der Bank, Michael Grahammer, im Gespräch mit den VN. Wenn aber der „worst case“ eintreten würde, dann muss die Bank mit einem Schaden von rund 90 Millionen Euro rechnen. Geld, das in der landeseigenen Bank natürlich fehlt. Für eine gefährliche Schieflage sorge es aber auch laut dem Direktor des Landesrechnungshofes, Herbert Schmalhardt, nicht. „Es gibt keine dramatischen Risiken, nichts, was mir Angst macht.“

Die Landeshaftung für die Bank beträgt 4,7 Mrd. Euro, knapp das Dreifache des Landesbudgets. Birgt das
eine Gefahr für die Vorarl­berger?

Nachdem die EU im Jahr 2002 auf die Abschaffung der Landeshaftungen drängte, wurde dieses Gesetz geändert und ab 2003 keine neuen Haftungen mehr eingegangen: Verbindlichkeiten, die am 2. April 2003 bestanden, sind aber unabhängig von ihrer Laufzeit von der Ausfallshaftung gedeckt. Verbindlichkeiten, die innerhalb der bis 1. April 2007 vereinbarten Übergangsfristen begründet wurden, sind weiterhin von der Ausfallshaftung gedeckt, falls ihre Laufzeit nicht über den 30.9.2017 hinausgeht. In Vorarlberg wurden die Haftungen seither kontinuierlich abgebaut. Bis 2017 werden 98 Prozent dieser Haftungen abgebaut sein. Aufgrund der vorsichtigen und konservativen Geschäftspolitik der Hypo Vorarlberg bestehe kein Zweifel daran, dass diese Fristen eingehalten werden, so Schmalhardt.

Wie sicher ist die Vorarlberger Hypo Bank für ihre Privat- und Geschäftskunden?

Die Bilanz der Hypo Vorarlberg spricht für sich, das Geschäftsgebaren ist mehrfach geprüft, das „Geschäftsgebaren profund und seriös“ (Schmalhardt). Für Kunden besteht keine Gefahr, denn in Österreich ist jedes Kreditinstitut, das sicherungspflichtige Einlagen entgegennimmt bzw. sicherungspflichtige Wertpapierdienstleistungen erbringt, verpflichtet, einer Sicherungseinrichtung anzugehören.