Die Investoren kehren nur zögerlich zurück

schwarzach. Seit vergangener Woche hat Italien einen neuen Ministerpräsidenten, Matteo Renzi. Mit seinem kleinen und jungen Regierungsteam aus je acht Ministern und Ministerinnen, will der designierte Regierungschef Matteo Renzi Italien auf die Beine helfen und das Land wieder auf Wachstumskurs bringen.
Der neue Ministerpräsident will Steuererleichterungen, Arbeitsmarktreformen, mehr Produktivität und niedrigere Lohnstückkosten. Italien hat einen riesigen Schuldenberg und galt lange als Wackelkandidat in der Euro-Schuldenkrise. Mittlerweile hat sich die Lage der drittgrößten Volkswirtschaft der Eurozone stabilisiert. Renzi hat mit seiner Ankündigung, Italien mit konsequenten Reformen aus der Krise führen zu wollen, große Erwartungen geweckt. Anders als der Dax ist der italienische Aktienindex FTSE MIB der Mailänder Börse mit den vierzig wichtigsten italienischen Aktien noch weit von seinen Höchstständen entfernt, er notiert gerade Mal bei 20.280 Punkten. Das sind mehr als 50 Prozent unter seinem Höchststand, den der Index vor der Finanzkrise hatte. Das zeigt: Die Investoren kehren nur sehr zögerlich nach Italien zurück. Ein Grund dafür dürfte wohl auch im mangelnden Vertrauen liegen. Denn die Wahrscheinlichkeit, dass Renzi letztendlich scheitert, ist in Anbetracht vergangener Rettungsversuche nicht zu unterschätzen. Sollte Renzi sein ambitiöses Programm für Italien tatsächlich durchziehen können, wird sich das positiv auf den italienischen Aktienmarkt auswirken.

anton.trojer@raiba.at,
Toni Trojer,
Leiter Finanz-/Kapitalmärkte,
Raiffeisenlandesbank