Krise in der Ukraine setzt Auslandsbanken zu

Markt / 28.02.2014 • 20:48 Uhr

Wien. Der Umsturz in der Ukraine stellt die ausländischen Banken vor eine schwierige Frage: Sollen sie das vor der Zahlungsunfähigkeit stehende Land lieber verlassen oder jetzt hohe Verluste in Kauf nehmen, um auf längere Sicht Marktanteile zu gewinnen? Die meisten europäischen Geldhäuser haben sich bereits zurückgezogen, darunter die Commerzbank und die schwedische Swedbank. Auch die italienische Intesa Sanpaolo stößt gerade ihre Ukraine-Tochter ab. Raiffeisen erwägt ebenfalls einen Rückzug. Die Erste Group stieg zwar rechtzeitig aus der Ukraine aus, verlor aber viele Millionen. Die österreichischen Banken sitzen in der Ukraine auf Kreditforderungen in Milliardenhöhe. Die Ukraine-Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) hat laut Zwischenbericht für die ersten neun Monate 2013 rund 3,6 Mrd. Euro an Krediten vergeben. Die ukrainische Bank-Austria-Tochterbank hat 2,7 Mrd. Euro an Kundenforderungen offen.