Künz hat bei starkem Wind die Segel gesetzt

Markt / 12.03.2014 • 22:12 Uhr
Georg Schuch (links) und Günter Bischof führen gemeinsam die Geschäfte bei Künz.  Foto: VN/Hofmeister
Georg Schuch (links) und Günter Bischof führen gemeinsam die Geschäfte bei Künz. Foto: VN/Hofmeister

Nach Umsatzstabilisierung peilt die Künz Kräne GmbH wieder ein Wachstum an.

Hard. Künz Kräne in Hard hat der Konjunkturflaute den Kampf angesagt – und bestanden. Für das letzte Geschäftsjahr war das ein leichter Umsatzrückgang um 360.000 Euro auf 80 Millionen Euro. Der verschwindend kleine Rückgang ist – angesichts des Rekordergebnisses im Geschäftsjahr 2012 – leicht zu verkraften. Darum blicken die beiden Geschäftsführer Günter Bischof und Georg Schuch auch zufrieden auf die zurückliegenden Geschäfte. „Wenn wir das anspruchsvolle Umfeld in Betracht ziehen, haben wir uns gut geschlagen. Wir sind wieder bei der Rekordmarke von 80 Millionen gelandet“, sagt Bischof, wenngleich er im Gespräch mit den VN zugibt, mehr erhofft zu haben.

Zurückhaltende Nachfrage sei zu spüren gewesen im vergangenen Jahr. Entscheidungen wurden nach hinten verschoben und die Entscheidungen, die dann tatsächlich gefällt wurden, waren hart umkämpft, schildert Bischof.

Positiv auf das Geschäftsjahr haben sich die beiden Großaufträge der Häfen in Rotterdam und Le Havre ausgewirkt. Im November dieses Jahres soll das Terminal in Rotterdam eröffnet werden, wofür die Hans Künz GmbH 28 Kräne liefert. „Wir haben Ende letzten Jahres bereits acht von gesamt 28 Kränen an den Kunden übergeben. Und es schaut gut aus, dass wir das hinbekommen“, so Bischof zum aktuellen Stand der Dinge.

Wachstum 2015 angestrebt

Auch weil die Großaufträge noch laufen und daraus Folgeaufträge resultieren können, rechnet man bei Künz für 2014 wieder mit einem leichten Wachstum. „Und 2015 möchten wir dann wieder spürbar mehr machen. Die Aussichten dafür sind nicht ganz schlecht“, schauen Bischof und Schuch unisono positiv in die Zukunft.

Vorerst keine Expansion

Das größte Wachstum versprechen sich die beiden Geschäftsführer in Nordamerika. Dorthin hat Künz 2009 die ersten Kräne geliefert. Das Potenzial ist aber noch groß, da „dort traditionell bislang auf andere Produkte wie die gummibereiften Kräne gesetzt wurde“, erklärt Schuch. An Expansion sei vorerst nicht gedacht. Mit den vier Standorten Hard und Groß St. Florian in Österreich, sowie Raleigh (USA) und im slowakischen Kechnec, wo 2006 das letzte Künz-Werk dazugekommen ist, sei man gut aufgestellt.

Der Harder Betrieb ist der Marktführer bei intermodalen Containerkränen, die schienengeführt sind. „Unsere Stärke ist dabei, dass wir als einer der wenigen den Stahlbau und die Elektrotechnik beherrschen, was wichtig ist, da viele der Kräne halb- oder vollautomatisch funktionieren“, sagt Georg Schuch.

Neben dem Kernprodukt ist Künz seit den 70er-Jahren aber auch im Bereich der Wasserkraft tätig, bestückt Kraftwerke mit Rechen­reinigern, Kraftwerkskränen oder Hochdruckverschlüssen. „Dieser Bereich macht bei uns 15 bis 20 Prozent der Betriebsleistung aus. Das klingt nicht nach viel. Aber er ist extrem wichtig, um unsere Kapazitäten auszulasten. In der Auslastung unserer Werke macht das eher 40 Prozent aus“, sagt Bischof.

All diese Geschäftsfelder lassen darauf schließen, dass der Ingenieursanteil beim Harder Nischenplayer hoch ist. Bei 400 Mitarbeitern werden 60 Konstrukteure beschäftigt.

Künz in Zahlen

» Branche: Maschinen- und Anlagenbau

» Beschäftigte: 395

» Umsatz: 80 Millionen Euro

» Lehrlinge: 16

» Exportquote: 80 Prozent

» Joint Ventures: Künz America Inc., Künz Slowakei s.r.o.