Damit es Firmen checken

Markt / 19.03.2014 • 18:41 Uhr
Das Projektteam von „I kann’s! I trau mer’s zu!“ setzt alles daran, um Mädchen für technische Berufe zu begeistern.  FOTOS: AMAZONE/WKV
Das Projektteam von „I kann’s! I trau mer’s zu!“ setzt alles daran, um Mädchen für technische Berufe zu begeistern. FOTOS: AMAZONE/WKV

Mädchen für Technik zu begeistern – fünf Unternehmen machen dabei mit.

TECHNIK. Ihr Name ist Roberta und ihr Auftrag ist es, Mädchen technische Berufe schmackhaft zu machen. Doch Roberta ist keine weibliche Person im eigentlichen Sinn, sondern vielmehr ein Roboter – oder sollte man in ihrem Fall nicht besser von einer Roboterin sprechen? Im Fall des Mädchenzentrums Amazone hat Roberta jedenfalls ganze Arbeit geleistet. „Rund 170 Teilnehmerinnen konnten durch die Roberta Workshops erreicht werden“, betont Karin Fitz von Amazone, die das Projekt „I kann’s! I trau mer’s zu!“ koordiniert. Dabei spielten die Lehrmädchen der teilnehmenden Betriebe eine tragende Rolle und dienten als Brücke zwischen Betrieben und Schülerinnen in der Berufsorientierungsphase. Wie viele Mädchen sich aufgrund der Workshops tatsächlich für einen technischen Lehrberuf entschieden, wurde jedoch nicht eruiert.

Zweite Auflage gestartet

Auf jeden Fall wurde im Dezember vergangenen Jahres eine zweite Auflage des 2011 ins Leben gerufenen Projekts gestartet. Neben Blum und Grass sind nun auch die Firmen Kral, Getzner und Zumtobel mit dabei. „Das wesentliche Produkt aus dem ersten Durchgang von ‚I kann’s! I trau mer’s zu!‘ war die Erstellung einer „I kann’s!-Checkliste‘. Die Betriebe wollten genau wissen, vor welchen Herausforderungen junge Frauen in technischen Berufen sowie die Mädchen in der Berufsorientierungsphase stehen“, führt Fitz weiter aus. Insgesamt wurden 16 Checklistenpunkte erarbeitet, die für technische Betriebe interessant sind.

Ein solcher Punkt besagt etwa, dass Unternehmen weibliche Ausbildungskräfte in den Betrieben installieren sollen. „Sie sind Rolemodels und Ansprechpersonen für Lehrmädchen“, weiß die Projektkoordinatorin. Auch sei es wichtig, dass Mädchen in den Schulen, was die Mathematik betrifft, nicht hinter ihren männlichen Schulkollegen zurückstehen, was zum Teil immer noch der Fall ist. In Vorarlberg gibt es im Bereich Mädchen und Technik noch viel zu tun, ist nicht nur Fitz überzeugt

Führungsetagen sind da genauso gefordert wie Marketing, Personalabteilung und Lehrlingsausbildende. Daher bündeln die fünf teilnehmenden Unternehmen in der zweijährigen Projektlaufzeit ihr Betriebs-Know-how und erarbeiten gemeinsam konkrete Maßnahmen, die einen gleichmäßigen Zugang von Mädchen und Jungen in die Lehrberufe fördern. Wohl ganz im Sinne von Roberta.

Im zweiten Projektdurchgang arbeiten fünf Betriebe an konkreten, strukturverändernden Maßnahmen, um den gleichmäßigen Zugang von Mädchen und Buben in technische Lehrberufe zu fördern.Karin Fitz, Projekt­koordinatorin, Verein Amazone
Im zweiten Projektdurchgang arbeiten fünf Betriebe an konkreten, strukturverändernden Maßnahmen, um den gleichmäßigen Zugang von Mädchen und Buben in technische Lehrberufe zu fördern.
Karin Fitz, Projekt­koordinatorin, Verein Amazone
Auch Kral hat das Potenzial, sich im Umgang mit Geschlechterrollen zu verbessern. Dies und die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts junge Mädchen für Technik zu begeistern, gaben den Ausschlag, uns daran zu beteiligen.Felix Stecher, Organisationsentwickler, Fa. Kral
Auch Kral hat das Potenzial, sich im Umgang mit Geschlechterrollen zu verbessern. Dies und die Möglichkeit, im Rahmen des Projekts junge Mädchen für Technik zu begeistern, gaben den Ausschlag, uns daran zu beteiligen.
Felix Stecher, Organisationsentwickler, Fa. Kral