Eine echte Chance auf berufliche Integration

Lochau. (VN-reh) „In seinem Zimmer herumsitzen und nicht arbeiten zu können“, so umschreibt Karoline Mätzler von der Caritas den Alltag vieler Flüchtlinge im Land. Denn Asylwerber dürfen per Gesetz nicht arbeiten. Die Caritas hat darauf reagiert und ist mit der Bitte an die Wirtschaftskammer herangetreten, eine Möglichkeit zu suchen, um Jugendliche aus Flüchtlingsfamilien in den Arbeitsprozess zu integrieren. Die Sparte Tourismus machte sich auf die Suche nach ausgezeichneten Ausbildungsbetrieben, die Caritas suchte geeignete Jugendliche. Entstanden ist so ein Pilotprojekt, das Flüchtlingen eine echte Chance auf Integration bietet.

Acht junge Menschen aus Pakistan, Afghanistan, dem Iran und Burkina Faso haben bereits ihre Lehrausbildung begonnen. Ein „null finanziertes Projekt“, wie Harald Furtner, Geschäftsführer der Sparte Tourismus betont. Es gebe keine Förderung für die Betriebe, das Lehrgeld gehe direkt an die Jugendlichen. Bei Bedarf bietet die Caritas eine entsprechende Betreuung, zum Beispiel wenn es sprachlich noch Nachholbedarf gibt. „Diese Begleitung ist mehr wert als jeder geförderte Hunderter“, ist Tourismus-Bildungssprecher Elmar Herburger überzeugt. Die gute Resonanz aus den Betrieben spricht für sich. Betriebe, die im Übrigen auch sonst Lehrlinge gefunden hätten, „weil sie zu den besten des Landes zählen“, so Furtner. 

„Völlig neues Essen“

Waqas Arif absolviert im Lustenauer Gasthof Krönele gleich eine Doppellehre (Koch/Kellner). Seit 18 Monaten ist der junge Mann aus Pakistan im Land, seit acht Monaten als Lehrling beschäftigt. „Es gefällt mir sehr gut. Alle sind nett und helfen mir“, erzählt er begeistert. Umstellen musste er sich anfangs nur beim Essen. „In Pakistan wird doch viel schärfer gegessen.“