„Man haucht den Anlagen Leben ein“

Markt / 04.04.2014 • 10:44 Uhr
Lisa-Maria Jenni  vn/hofmeister
Lisa-Maria Jenni vn/hofmeister

Lisa-Maria Jenni (22) interessiert sich besonders für Automatisierungstechnologien.

TECHNIKERIN. (VN-dh) Seit ihrer Lehrzeit ist Lisa-Maria Jenni bei den illwerke vkw beschäftigt. Die 22-jährige Montafonerin ist für die Betreuung der Fernwirk- und Automatisierungsanlagen zuständig. An ihrem Beruf gefällt ihr besonders, dass man das Verständnis dafür bekommt, wie etwas funktioniert.

Frauen sind in der Technik begehrt. War es für Sie immer schon klar, dass Sie sich für einen technischen Beruf entscheiden werden?

Jenni: Als ich erstmals mit dem Thema Berufswahl konfrontiert wurde, wusste ich noch nicht, in welche Richtung es einmal gehen sollte. Jedoch habe ich als Kind in der Landwirtschaft und im Transportunternehmen meines Opas mitgeholfen und mich schon damals mehr für „typische Männerarbeiten“ interessiert. Nach zwei Schnuppertagen bei einem Innenarchitekten in Hörbranz wies sich mir dann auch schnell der Weg in einen technischen Beruf. Heute verrichte ich den Großteil meiner Arbeit am Computer und habe großen Spaß daran, mein technisches Wissen so anwenden zu können. In meiner Freizeit gehe ich jedoch immer noch gerne handwerklichen Tätigkeiten nach.

Welche Eigenschaften braucht es, um Ihren Beruf ausüben zu können? Können Sie anderen Mädchen empfehlen, eine technische Ausbildung zu absolvieren?

Jenni: Das Wichtigste ist die Freude an dem, was man tut. Wenn ein Mädchen sich technisch interessiert und das gewisse Verständnis dafür mitbringt, steht ihr für solch eine Ausbildung absolut nichts im Weg. Mit Durchsetzungsvermögen und Fleiß verschafft man sich auch in der immer noch männerdominierenden Branche schnell Respekt. In meinem Beruf sind selbstständiges und zuverlässiges Arbeiten sowie Genauigkeit und Konzentrationsfähigkeit sehr wichtig. Aber auch Teamarbeit und Kommunikation sind gefragt.

Was reizt Sie an der Technik besonders?

Jenni: Sie ist sehr schnelllebig, man lernt nie aus und wird bald täglich mit Neuerungen konfrontiert und ist daher stets gefordert. Mich begeisterte immer schon das Ergebnis von Handwerk, nun natürlich ganz besonders im Zusammenspiel mit der Automatisierung. Mit der Parametrierung von Fernwirkübertragungen sowie dem Programmieren von Automatisierungsabläufen haucht man den Anlagen Leben ein. Das Tolle an diesem Beruf ist: Man weiß nicht nur mehr, dass etwas funktioniert – sondern wie!

Sie sind für die Betreuung der Fernwirk- und Automatisierungsanlagen zuständig. Welches Tätigkeitsfeld umfasst dies genau?

Jenni: Es reicht von Wartung und Instandhaltung über Störungsbehebung, Bereitschaftsdienst und Erstellung vieler Neuanlagen. Beginnend mit kleinen Bachfassungen bis hin zu großen Maschinen, parametrieren meine Kollegen und ich die Fernwirkübertragungen und programmieren die Steuerungen. Aber auch in die Textierung für die Signale oder Konzeptentwicklungen bin ich stets involviert.

Was sind leittechnische Projekte, an denen Sie mitarbeiten?

Jenni: Seit 2011 bezieht sich meine Haupttätigkeit auf die Generalüberholung aller fünf Hauptmaschinen im Lünerseewerk in Latschau. Dieses Projekt endet mit der letzten Maschine im August 2015. Zusätzlich erneuern wir gerade die Leittechnik der Kühlwasseranlage und des Hausgenerators. Das nächste große Projekt ist die Erneuerung der zwei Maschinen im Walgauwerk, bei dem ich wiederum dabei sein darf.

Welche Aufstiegsmöglichkeiten haben Sie bei Ihrem Arbeitgeber illwerke vkw? Was gefällt Ihnen besonders gut?

Jenni: Ich habe eine hervorragende Ausbildung genossen und legte mir somit den Grundstein für ein erfolgreiches Berufsleben. Noch in der Lehre wurde mir jedoch klar, dass mich die Automatisierungswelt mehr und mehr begeisterte. Diesen Wunsch konnte mir mein Betrieb erfüllen und bot mir noch vor Abschluss meiner Lehre die Stelle als Fernwirk- und Automatisierungstechnikerin an. Seitdem durfte ich schon einige Kurse erfolgreich absolvieren.

Was sind Ihre weiteren beruflichen Ziele?

Jenni: In meiner Tätigkeit basiert viel auf Fortbildungen in Form von Kursen. Ich habe noch einige auf meiner Wunschliste, um mein Tätigkeitsfeld erweitern zu können. Jedoch nicht nur im technischen Bereich, sondern auch Kommunikation und Sprache sowie Planung und Projektierung werden zukünftig für mich persönlich und meinen Beruf immer wichtiger.

Zur Person

Lisa-Maria Jenni

Geburtsdatum: 7. August 1991

Wohnort: Bartholomäberg

Ausbildung: Anlagenelektrikerin

Tätigkeit: Fernwirk- und Automatisierungstechnikerin

Bei den illwerke vkw seit: 1. September2006

Lebensmotto: Jedes Ende ist nur ein neuer Anfang, jedes Ziel nur eine weitere Kreuzung auf dem Weg.

Entgeltliche Einschaltung.
Die Serie „Energie für unser Leben“ ist eine redaktionell unabhängige Serie der Vorarlberger Nachrichten mit Unterstützung der illwerke vkw.