Aktienmarkt: „Sell in May and go away…?“

Markt / 02.05.2014 • 19:39 Uhr
Stefan Schmitt
Stefan Schmitt

schwarzach. Vor dem Mai gehen Magazine gerne mit Titeln wie „Sell in May … kommt der große Crash?“ auf Leserfang. Historisch betrachtet war der Mai zwar kein guter, aber auch kein Crash-Monat. Nur in zehn von 26 Malen seit dem DAX-Start gaben die Kurse nach, vier Mal um mehr als 5 Prozent. Da der Mai der dividendenstärkste Monat ist, fiel die Durchschnittsperformance mit +0,7 % um 110 Basispunkte besser aus als die reine Kursentwicklung und ließ damit Januar, Juni, August und September hinter sich. „Sell in May“ meint eigentlich die Gefahr einer Sommerflaute. Da Juni und Juli im Mittel auch eine Plusperformance erbrachten, wäre die Strategie, sich Ende April vom Aktienmarkt zu verabschieden, schief gegangen. Idealtypisch erreicht der DAX sein Hoch im letzten Juli-Drittel. In den darauffolgenden zwei Monaten büßte er im Durchschnitt 4,5 Prozentpunkte ein. Man erkennt, dass die Sommerflaute nur dann wahrscheinlich ist, wenn der DAX zuvor deutlich zugelegt hatte. Dies tat er meist dann, wenn er von Beginn an positiv ins Jahr gestartet war. Fazit: Die Kurse folgen den Nachrichten im Ukraine-Konflikt. Aber der Mai ist besser als sein Ruf. Sollten die Kurse im Mai fallen, dürfte dies wenig mit der Jahreszeit zu tun haben.

Stefan Schmitt
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Stefan Schmitt, Leiter Private Banking Plus, Hypo Landesbank, stefan.schmitt@hypovbg.at