Zalando flirtet mit Börse

Online-Händler steckt trotz Umsatzsteigerung in den roten Zahlen fest.
Düsseldorf. Der deutsche Online-Händler Zalando sieht einen Börsengang (IPO) als eine Möglichkeit für seine Zukunft an. „Wir schauen uns alle Optionen an, weil wir die richtige Entscheidung für Zalando treffen wollen, und diese Optionen können auch einen IPO beinhalten“, sagte Vorstandsmitglied Rubin Ritter am Freitag. „Unser Fokus liegt aber auf dem Aufbau des Geschäfts.“ Ritter ließ offen, wann der Online-Händler in Zukunft die Gewinnschwelle erreichen könnte.
Immerhin habe sich im ersten Quartal die Ebit-Marge verbessert, doch bleibe sie weiterhin negativ. Genaue Zahlen nannte Zalando nicht. Beim Umsatz konnte Zalando weiter zulegen, die Erlöse stiegen um 35 Prozent auf 501 Millionen Euro. Das Umsatzwachstum blieb aber leicht hinter dem Vorquartal zurück.
Drei Banken beauftragt
In Finanzkreisen hatte es zuvor geheißen, das Berliner Unternehmen habe die Investmentbanken Credit Suisse, Morgan Stanley und Goldman Sachs mandatiert, um einen Börsengang im September vorzubereiten. Zalando gilt schon länger als Kandidat für einen Börsengang.
Die schwedische Beteiligungsfirma Kinnevik, die mit 36,5 Prozent größter Zalando-Gesellschafter ist, hatte ihren Anteil zuletzt mit knapp 1,4 Mrd. Euro bewertet. Auf dieser Basis wäre der Online-Händler fast 3,8 Mrd. Euro wert. Das erst fünf Jahre alte Unternehmen steigerte 2013 den Umsatz um 52 Prozent auf 1,76 Mrd. Euro, schrieb aber 120 Mill. Euro Verlust.