“Bankenunion wichtig, aber kein Allheilmittel”
Banken-Probleme nicht alleiniger Grund für schwaches Wachstum oder Staatsschulden.
Wien. Der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB) Ewald Nowotny hat im Umfeld der Volkswirtschaftlichen OeNB-Tagung die Bedeutung der Bankenunion betont. Doch sie sei kein „Allheilmittel“. Die Probleme der Banken seien nicht alleine der Grund gewesen für schwaches Wachstum, steigende Staatsschulden oder Zersplitterung in der Eurozone. Die Bankenunion könne daher nur ein Element in einem umfassenden Maßnahmenpaket sein, um die Zukunft der Eurozone ökonomisch besser zu gestalten. Zentrales Ziel sei es, den Konnex zwischen Banken und Staatsverschuldung aufzulösen. Gleichzeitig ziele die Bankenunion darauf ab, die volkswirtschaftliche Aufgabe der Banken, Unternehmen und Haushalte zu finanzieren und zu stärken. Die Krise habe Schwächen im Bankensektor aufgedeckt, von einer „dramatischen Steigerung“ der faulen Kredite, bis zu einer getrübten Profitabilität der Institute. Viele Banken konnten das Umfeld mit Niedrigzinsen nicht nutzen und diese günstigen Zinsen ihren Kunden nicht weitergeben. In Österreich hingegen seien diese Entwicklungen „weniger besorgniserregend“ verlaufen, und die Wirtschaft habe nicht so sehr unter einer Kreditklemme gelitten.