Neue Bauvorschriften lassen auf sich warten

Schwarzach. Bauen in Vorarlberg muss man sich leisten können. Neben Bodenpreisen, die in Österreich sonst nur noch in Salzburg und Wien erzielt werden, waren es die Bedingungen zur Erlangung der Wohnbauförderung, die kritisiert wurden. Das Land reagierte und änderte die Wohnbauvorschriften rasch. Das Lob von Fachleuten wie Dr. Wolfgang Amann, Leiter des in Wien domizilierten Österreichischen Instituts für Immobilien, Bauen und Wohnen, folgte rasch. Weniger rasch, eigentlich eher zäh, werden weitere wichtige Maßnahmen umgesetzt, die Bauherren zu einer Entlastung im Geldbeutel verhelfen sollen.

Beim Österreichischen Institut für Bautechnik (OIB), zuständig für die OIB-Richtlinien, die auch in Vorarlberg Gültigkeit haben, gehen die Uhren langsamer. Laut Thomas Peter, Geschäftsführer der Vorarlberger Bauinnung, sei im Herbst mit einer Novelle der Verordnung zu rechnen. Immerhin wurde den Fachleuten vom Land und der Wirtschaftskammer eine Liste mit 54 Änderungsvorschlägen übermittelt, die bereits im März bei einer Klausur mit Zuständigen aus ganz Österreich diskutiert wurden. Peter: „Die Vorschläge wurden größtenteils als vernünftig bezeichnet und man wird sie umsetzen.“

Was denn vom OIB negiert wird, dem wolle man in Vorarlberg in der Bauordnung zum Durchbruch verhelfen, versicherten die zuständigen Politiker mehrfach. Und dennoch: Auch das Land wird sicher nicht vor Herbst die Hausaufgaben gemacht haben. Peter nennt nur drei Beispiele: „Bei der Baubemessungsverordnung, bei Stellplatz- und Spielplatzverordnung geht nichts weiter, da ist das Land nicht schneller als das Bauinstitut.“

Das will LSth. Karlheinz Rüdisser so nicht gelten lassen. Bis im Herbst werde man auch im Land einiges umgesetzt haben, im Übrigen könne man den Bürgermeistern etwa bei der Baunutzung nicht so einfach Vorschriften machen, gibt Rüdisser zu bedenken. Eines ist allerdings sicher: Frühestens bis Herbst, wahrscheinlich aber erst bis Jahresbeginn 2015, werden diese Maßnahmen greifen.