Warnung vor neuen “Banken-Giganten”
Wien. Die Bankenaufseher beäugen mögliche Bankenfusions- und Übernahmewellen kritisch: Werden Banken zu groß, berge das ein Systemrisiko: „Wenn sie in eine Krise kommen, sind sie giftig“, so Helmut Ettl, Vorstand der Finanzmarktaufsicht (FMA). Banken mit „oligopolistischer“ Margen- und Wettbewerbspolitik könne sich die Wirtschaft nicht wünschen. Er will auch Aufseher und Bankenregulatoren nicht in die Lage gedrängt sehen, die Kreditversorgung sicherstellen zu müssen – so wie bei Post-Monopolstrukturen bei der Postdienstversorgung. Im Sinne einer regionalen Versorgung der Wirtschaft dürften dezentrale regionale Strukturen nicht unter die Räder kommen. In Österreich kommen die zwei größten Banken mit ihren Bilanzsummen auf 70 bzw. 50 Prozent des BIP. In sechs Euroländern kommt allein der Marktführer auf mehr als hundert Prozent. Viele Experten sehen für Europas Großbanken eine neue Konsolidierungswelle.