Blum baut neues Werk in Dornbirn Wallenmahd

Markt / 14.05.2014 • 22:40 Uhr
Blum baut neues Werk  in Dornbirn Wallenmahd

Städtisches Grundstück geht um neun Millionen Euro an den Höchster Beschlägehersteller.

Dornbirn. (ha) Die aktive Bodenpolitik der Stadt trägt Früchte. Jüngstes Beispiel: Auf der Sitzung am Dienstagabend beschloss die Stadtvertretung, ein 40.680 Quadratmeter großes städtisches Grundstück im Betriebsgebiet Wallenmahd an die Höchster Firma Julius Blum GmbH zu verkaufen. Bei einem Preis von 225 Euro pro Quadratmeter ergibt das unter dem Strich die stolze Summe von 9,15 Millionen Euro.

In der ersten Bauetappe entsteht auf rund drei Hektar ein Produktionsgebäude mit einer Nutzfläche von knapp 32.000 Quadratmeter. Der Spatenstich erfolgt bereits 2015, die Bauzeit beträgt rund zwei Jahre. Für das zwischen Bleichestraße, L 190 und Bahnlinie gelegene Grundstück interessierten sich auch die Firma Ölz Bäckerei und die Firma EHG Stahlzentrum. Ein mittelständischer Betrieb konnte sich schon im Vorfeld eine kleinere Teilfläche sichern.

Der Standort für die neue Betriebsstätte des Höchster Industriebetriebes könnte nicht besser sein, denn bereits ein Jahr nach der Inbetriebnahme des neuen Werkes ist auch die Südumfahrung, die direkt am Betriebsgelände vorbeiführt, fertig, wenn der Zeitplan eingehalten wird. Damit wird das innerstädtische Hauptachsennetz Wallenmahd, Arlbergstraße, Hatlerstraße, Raiffeisenstraße und Lustenauer Straße deutlich vom Schwerverkehr entlastet.

Seit 2009 in Dornbirn

Die Firma Blum baute bereits 2009 im Betriebsgebiet Wallenmahd das Werk 7. Dort werden Klappenbeschläge und Inneneinteilungssysteme produziert. Da ein eigener Anschluss ans ÖBB-Schienennetz vorhanden ist, können wöchentlich rund 70 Container per Bahn ausgeliefert werden. Für August dieses Jahres ist die Inbetriebnahme der zweiten Bauetappe des Werkes 7 geplant. Damit erhöht sich der Mitarbeiterstand an diesem Standort auf knapp 400. Und wenn 2017 das neue Betriebsgebäude auf der anderen Seite der L 190 eröffnet wird, arbeiten an die 700 Menschen allein in Dornbirn für Blum. Aktuell werden 16 Lehrlinge im Werk 7 ausgebildet, mittelfristiges Ziel sind 50 bis 60 Lehrlinge.

Neue Arbeitsplätze lassen auch die Stadtkasse kräftig klingeln. 2013 bezahlte die Firma Blum 291.000 Euro an Kommunalsteuern an die Messestadt, und jeder neue Arbeitsplatz bringt der Stadt mehr Geld.

An einem Strick ziehen

Im Dornbirner Stadtparlament gab es deshalb Lob von allen Seiten für das Grundstücksgeschäft. Bürgermeisterin Andrea Kaufmann sprach von einem positiven Beispiel einer erfolgreichen Ansiedlungspolitik. Und SP-Stadtrat Gebhard Greber ist sich sicher, dass Betriebsansiedlungen dieser Größenordnung nur möglich sind, weil in Dornbirn anders als in anderen Gemeinden alle an einem Strick ziehen, wenn es darum geht, Unternehmen Grund und Boden für Neuansiedlungen zur Verfügung zu stellen. Auch wenn für die Erschließung kräftig in die Stadtkasse gegriffen werden muss.

Auf der Tagesordnung der Stadtvertretung stand noch ein zweiter Grundverkauf: Die Stadt veräußert an die Firma Eberle GmbH im Betriebsgebiet Nord ein 2000 Quadratmeter großes Areal. Auch die Firma Z-Werkzeugbau will sich schon nächstes Jahr im nördlichen Betriebsgebiet ansiedeln.