Gegenwind am Pfänderrücken

Vorarbeiten für Windkraftwerk am Hochberg laufen. Gegenbewegung formiert sich.
Möggers. Über ein Jahr lang wurde das Windaufkommen am Hochberg zwischen Möggers und Eichenberg gemessen. Einen durchschnittlichen Wert von sechs Metern pro Sekunde hielt das moderne Lasermessgerät fest. „Das entspricht einem Wert, mit dem 80 Prozent der Windkraftwerke im süddeutschen Raum betrieben werden“, hält Eichenberg-Bürgermeister Alfons Rädler als Sprecher der Energieregion Leiblachtal fest.
Derweil ist Rädler gemeinsam mit der AEEV, der Arbeitsgemeinschaft Erneuerbare Energie Vorarlberg, bestrebt, einem eventuellen Windkraftwerk am Pfänderrücken den Weg zu ebnen. „Wir prüfen derzeit die Gründung einer Genossenschaft“, sagt Rädler, für den eines klar ist: „Sollte es zu den Windrädern kommen, muss dies eine Bürgerbeteiligungsanlage werden.“
Bedenken wegen Tourismus
Die nächsten Schritte wären dann das Einholen verschiedener Gutachten, die gefordert werden. Es sind dies ein Vogelzug-Gutachten und ein Transport-Gutachten. Im Vorfeld allerdings muss laut Rädler deren Finanzierung gesichert sein. Eben diese könnte in Form einer Genossenschaft gewährleistet werden.
Unterdessen haben die Proponenten mit mehr Wind zu kämpfen, als ihnen lieb ist. Gegenwind nämlich kommt vom Eichenberger Tourismus-Obmann Hermann Gmeiner. Der sieht verheerende Folgen auf die Region zukommen. „Viele Urlauber kommen zu uns nach Vorarlberg, um die intakte Natur und die landschaftlichen Schönheiten zu genießen. Diese einzigartige Natur ist für uns das größte Kapital. Wie jedoch zahlreiche Studien zeigen, gefährden Windkraftanlagen die positive Tourismusentwicklung der Region Eichenberg-Möggers-Scheidegg“, sagt Gmeiner und fügt hinzu: „Wir sind nicht prinzipiell gegen Windräder, jedoch hat diese Form von Energiegewinnung in unserem kleinstrukturierten und dicht besiedelten Ländle keinen Platz.“
Vergleichbar mit Luzern
Dem hält Proponent Alfons Rädler jedoch entschieden dagegen. Die Tourismuszahlen seien derzeit auch rückläufig „und wir haben keine Windräder“. Zudem sei ein gutes Beispiel das Windkraftwerk in Luzern. „Diese Region gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe, trotz Windkraftwerk. Und ihr Landschaftsbild ist völlig identisch mit dem unseren.“
Wie die Vorarlberger Nachrichten bereits berichteten, könnten am Hochberg drei Windräder entstehen. Damit würde insgesamt Strom für 4000 Haushalte produziert werden.