Auch ÖGB will Reform: “Spürbare Entlastung”

Markt / 28.05.2014 • 22:14 Uhr

Gewerkschaft fordert ebenfalls Steuerreform. OECD-Studie unterstreicht Forderung.

Wien. (VN-sca) Auch der ÖGB erhöht nun den Druck in Sachen Steuerreform. Im Vorstand wurde gestern beschlossen, bis zum September ein Konzept zu erstellen. Dieses soll dann mit „gewerkschaftlichen Aktivitäten“ beworben werden, erklärte ÖGB-Chef Erich Foglar. Von der Regierung erwartet er den Beschluss einer Entlastung im Jahr 2015: „Geht nicht, gibt’s nicht.“ Wann genau die Steuerreform spürbar werden soll, darauf legte sich der ÖGB-Präsident nicht fest. Man könne die Entlastung in Etappen vornehmen oder auch rückwirkend. Davon, dass sich die Regierung von den gewerkschaftlichen Maßnahmen unbeeindruckt zeigt, geht Foglar nicht aus: „Ich denke doch, dass die Regierung die Einsicht hat.“ Die Unzufriedenheit der Bürger wurde gestern außerdem durch eine Studie der OECD untermauert. Die aktuelle Studie zum Lohnsteuersystem der Mitgliedsstaaten bestätigt, dass die Abgabenbelastung eines Durchschnittsverdieners in Österreich mit 49,1 Prozent im absoluten Spitzenfeld europaweit liegt.

Nichts bleibt übrig

Ablesen lässt sich aus den OECD-Zahlen auch der Effekt der „kalten Progression“. Für den durchschnittlichen österreichischen Arbeitnehmer hat die OECD nämlich errechnet, dass im Vorjahr von einem Brutto-Gehaltsplus von 2,4 Prozent abzüglich Inflation (2 Prozent) und Steuern (0,4 Prozent) de facto nichts übrig bleibt.