EZB-Chef Draghi deutet Minizins bis 2016 an

Markt / 23.06.2014 • 21:53 Uhr

Frankfurt. Anleger und Investoren können sich wohl darauf einstellen, dass die Leitzinsen im Euroraum noch lange an der Nulllinie kleben werden. Gefragt danach, wie lange die Zinsen noch niedrig bleiben, sagte EZB-Chef Mario Draghi der niederländischen Zeitung „De Telegraaf“: „Wir haben den Zugriff der Banken auf unbegrenzte Liquidität bis Ende 2016 verlängert. Das ist ein Signal.“ Draghi spielte damit auf die „Vollzuteilung“ an, die die EZB Anfang Juni um eineinhalb Jahre verlängert hatte. Seither können die Geldhäuser bis Ende 2016 darauf zählen, dass sie sich bei der Notenbank gegen Sicherheiten so viel Zentralbankgeld wie benötigt leihen können. Bis dato galt das Verfahren nur bis Mitte 2015. EZB-Ratsmitglied Ewald Nowotny schlug in die gleiche Kerbe: „Sobald es ein deutliches Wachstum, also mehr als zwei Prozent gibt, tritt die Zinswende ein. Das wird aber aus heutiger Sicht kaum vor 2016 sein.“