Im Betriebsgebiet Nord fahren bald Bagger auf

Erste Grundstücke gehen an z-Werkzeugbau und die bereits ansässige Firma Heron.
Dornbirn. Jahrelang feilschte die Stadt Dornbirn mit verschiedenen Grundbesitzern, um das Betriebsgebiet Nord unterhalb des Bahngleises mit Anschluss an Stiglingen im Stadtteil Haselstauden als Ganzes entwickeln zu können. Lange Zeit fanden die Bemühungen der Stadt nicht in Betriebsansiedelungen ihr Resultat.
Nun aber kann die Messestadt mit Ergebnissen aufwarten. Ein 12.000 Quadratmeter großes Grundstück veräußert die Stadt an die Z Werkzeugbau GmbH. Die ehemalige Zumtobel-Tochter wird damit aus dem Zumtobel-Firmensitz an der Höchster Straße ausziehen. „Ziel ist es, 2016 unseren neuen Standort zu beziehen“, sagt Geschäftsführer Johannes Steurer (43) gegenüber den VN. Genauere Angaben kann der 43-Jährige noch nicht machen. Man befinde sich derzeit in der Evaluierungsphase. Jedoch kann er bereits jetzt sagen, dass „wir mit diesem Schritt unsere internen Abläufe optimieren können, da mehr Platz zur Verfügung steht“.
Erweiterung Heron
Weitere 4000 Quadratmeter verkaufte die größte Stadt Vorarlbergs an die bereits im Betriebsgebiet Nord ansässige Heron-Gruppe. Bereits im Dezember 2013 kündigte Firmenchef Christian Beer (53) in den VN an, dass „der Firmensitz erweitert werden soll“. Nach dem jüngsten Stadtvertretungsbeschluss steht diesem Vorhaben nun nichts mehr im Wege.
Stadtkasse klingelt
In Summe hat die Stadt heuer bereits mehr als 56.000 m2 an Betriebsflächen an Unternehmen weiterverkauft. Wie die VN berichteten, wurden im Mai bereits 40.680 m2 im Wallenmahd an den Höchster Beschlägehersteller Blum verkauft. Das lässt die Stadtkasse ordentlich klingeln. Bei einem angenommenen Grundstückspreis von 225 Euro werden 12,6 Millionen Euro in die Kasse gespült. „Eine kurzfristig steigende Verschuldung der Stadt durch Grundstücksankäufe ist gerechtfertigt, wenn die Flächen später an Unternehmen weiterverkauft werden können“, sagt Bürgermeisterin Andrea Kaufmann (45).
Grundstückssuche vergebens
Der großen Betriebe Freud kann aber auch der kleinen Betriebe Leid sein. So ist beispielsweise die Firma Trendpack, derzeit im Wallenmahd angesiedelt, ein klassischer Dornbirner KMU-Betrieb, der sich auf Wachstumskurs befindet, aber weder im Wallenmahd, noch im Betriebsgebiet Nord bisher Berücksichtigung fand. „Wir suchen seit über zwei Jahren nach einem neuen größeren Standort und haben noch immer kein Grundstück bekommen. Wir haben schon das Gefühl, dass wir der Stadt nicht gut genug sind“, klagt Geschäftsführer Franz Högerl (53), der natürlich am liebsten mit seinem Betrieb in Dornbirn bleiben möchte, und führt aus: „Dabei braucht es doch die Branchenvielfalt und ebenso große wie kleine Betriebe.“
Er jedenfalls gibt die Suche nach einem Grundstück nicht auf. Vielleicht klappt es ja doch noch in Dornbirn, sowohl im Wallenmahd als auch im Betriebsgebiet Nord stehen ja noch Flächen zur Verfügung.
Die kurzfristig steigende Verschuldung ist somit gerechtfertigt
Andrea Kaufmann