Der erste Schritt in die Welt

Vor 50 Jahren gründete Alpla erste Auslandsniederlassung. Heute gibt es 152 Werke.
Markdorf, Hard. (VN-sca) Vor 50 Jahren, neun Jahre nach Gründung der „Alpenplastik Lehner Alwin“ in Hard durch Alwin und Helmuth Lehner, wagten die jungen Unternehmer den Schritt über die Grenze. Nicht allzuweit, nach Markdorf am deutschen Bodensee, fast in Sichtweite von Hard. Es ist die räumlich nächste Niederlassung der Alpla, knapp 54 Kilometer von der Zentrale entfernt. Der Schritt nach Markdorf war der Beginn einer atemberaubenden Expansion des Unternehmens.
Technik und Entwicklung
„Wenn wir uns in Deutschland durchsetzen, setzen wir uns auf der ganzen Welt durch“, beschrieb Geschäftsführer Günther Lehner bei der Feier zum 50-jährigen Bestehen des Werkes Markdorf die Pioniergedanken, die den Ausschlag für dieses Abenteuer gaben. Technik und Entwicklung standen von Anfang an im Mittelpunkt dieser ersten ausländischen Niederlassung des damals noch kleinen Unternehmens, das heute in seinem Segment Weltmarkt- und Technologieführer ist. Der Wunsch der Brüder Lehner ging mehr als in Erfüllung: Von Markdorf aus wurde der deutsche Markt erobert, heute sind 14 Alpla-Werke über die ganze Bundesrepublik Deutschland verteilt. Schnell hatte sich Alpla auch in Deutschland einen Namen für innovative Produktionstechnik, Fachkompetenz und Internationalisierung erarbeitet und wurde Technologieführer im Bereich Kunststoffverpackungen. Das Unternehmen konnte in einem der schwierigsten Märkte der Welt reüssieren und überzeugte dann auch international.
Sprung über Atlantik
Nur drei Jahre später wagten die Harder den Sprung über den Atlantik und gründeten eine Niederlassung in Venezuela. Heute hat Alpla 152 Werke in 40 Ländern und beschäftigt über 15.000 Mitarbeiter weltweit. Die Expansion geht weiter: Gerade wurde das Werk auf den Philippinen fertiggestellt, die nächste Baustelle wird im Sommer in der Nähe von Johannesburg gestartet. „Der erste Schritt auf einem neuen Kontinent“, wie Firmenchef Günther Lehner bei der Präsentation des Jahresprogramms von Alpla betonte.
Zurück nach Markdorf: Mut und Innovationsgeist, aber auch Rituale und Kultur, sieht der Vertreter der Industrie- und Handelskammer Bodensee-Oberschwaben, Bernd Reutemann, beim Unternehmen ganz stark vertreten: „Das starke Familienunternehmen ist Garant dafür, dass sich Wachstum und die Wahrung von Werten erfolgreich verbinden lassen“, so Reutemann über die Bedeutung von Alpla, das nach fünfzig Jahren Präsenz bei den Schwaben längst als einheimisches Unternehmen gilt, für die ganze Region.
„Wir sind Alpla“
180 Mitarbeiter sind heute im deutschen Werk Markdorf beschäftigt. Peter Kohler, ehemaliger Vertriebsleiter der Sparte PET, brachte die einzigartige Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen auf den Punkt: „Wir arbeiten nicht bei Alpla, wird sind Alpla.“
Firmenfakten
» Gründung: 1955
» Erste Auslandsniederlassung: Markdorf, 1964
» Beschäftigte: 15.300, davon 870 in Vorarlberg
» Produktionswerke: 152 in 40 Ländern
» Umsatz 2013: 3,11 Milliarden Euro
» Produkte: Kunststoff-Verpackungen