Wachstum: Heimische Industrie steht still

Mag. Monika Rosen
schwarzach. Das Wachstum der Industrie in Österreich ist zur Mitte des Jahres 2014 fast zum Stillstand gekommen. Nach einem vielversprechenden Jahresbeginn hat im bisherigen Jahresverlauf die Industriekonjunktur kontinuierlich an Dynamik eingebüßt, da einige Schwellenländer heuer Schwäche gezeigt haben. So wurde die Produktion zuletzt zwar noch leicht gesteigert, um bestehende Aufträge abzuarbeiten, allerdings ging im Juni die Zahl der Neuaufträge sowohl aus dem Inland als auch aus dem Ausland deutlich zurück.
Neben China und Russland sind die österreichischen Betriebe dabei aktuell vor allem auch mit deutlichen Nachfragerückgängen aus Südamerika konfrontiert. Damit ergibt sich auch eine Stagnation der Beschäftigung in der Industrie, und zwar erstmalig seit sechs Monaten.
Obwohl die Länder der europäischen Peripherie einen klaren Aufwärtstrend zeigen, bleibt momentan auch die Unterstützung durch die Erholung im Euroraum hinter den Erwartungen zurück. Wir sind aber optimistisch, dass die heimische Industrie in den kommenden Monaten mit mehr Rückenwind aus dem Ausland wieder auf einen schwungvolleren Wachstumskurs einschwenken wird. Damit sollte sich das Produktionsplus der Industrie von knapp 3 Prozent im ersten Halbjahr auf bis zu 4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2014 erhöhen.
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Mag. Monika Rosen,
Chefanalystin, Bank Austria Private Banking