Immer weniger kommen mit ihrem Einkommen gut zurecht

Leben wird teurer. Nur ein Drittel kommt mit Einkommen gut aus. Weniger Anschaffungen geplant.
Schwarzach. (VN-reh) Die Lebenshaltungskosten werden immer höher. Wohnen, Heizen, Autofahren oder Lebensmittel werden auch in Vorarlberg jedes Jahr teurer. Der Göfner Meinungsforscher Edwin Berndt hat deshalb die Vorarlberger nach ihrer Meinung gefragt. Im Auftrag der VN ging er der Frage nach, wie sie angesichts steigender Lebenshaltungskosten mit ihrem Einkommen zurechtkommen. Dabei wird eines deutlich: Die positive Einschätzung hat seit dem vergangenen Jahr etwas abgenommen. Nur noch 31 Prozent der Befragten geben an, mit ihrem Einkommen sehr gut bzw. gut auszukommen. Im Jahr zuvor waren es noch 36 Prozent. Der Mittelwert liegt bei 2,97. „Man weiß um die Tatsache, dass immer mehr Menschen verarmen oder zu verarmen drohen. Fast 60.000 Menschen sind im reichen (wohlhabenden) Ländle arm oder armutsgefährdet. Es gibt auch immer mehr Menschen, die trotz Arbeit – auch Vollzeit – von Armut betroffen sind“, betont Meinungsforscher Dr. Edwin Berndt.
Dass sich Männer besser zurechtfinden als Frauen, sei dabei keine Überraschung: Ihre Verdienste liegen bekanntermaßen durchschnittlich deutlich über jenen der Frauen. Besonders arg betroffen sind in Sachen Auskommen die zahlreichen alleinerziehenden Mütter (rund 11.000 in Vorarlberg).
Es wird weniger investiert
Auf die Frage, ob man in den kommenden zwölf Monaten größere private Anschaffungen tätigen wolle, antworteten 60 Prozent mit Ja. 2013 waren es noch 63 Prozent. „Die Investitionsbereitschaft ist im Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahr geringer ausgeprägt. Das ist eine Folge zunehmender Unsicherheit und Angst vor der Zukunft. Die Realeinkommen haben sich im Zeitablauf tendenziell verringert: Kalte Progression im Gefolge der Steuerprogression, Anpassungen diesbezüglich liegen schon geraume Zeit zurück“, erklärt Berndt. Was angeschafft werden soll, hängt stark von Alter und monetären Voraussetzungen ab. Der Großteil der Anschaffungen quer durch alle Altersgruppen dreht sich um die Sanierung, gefolgt von Wohnungseinrichtung, Kommunikations- und Elektrogeräte sowie Autos. Auf die Frage, worauf die Befragten am ehesten verzichten würden, wenn sie ihren Lebensstandard einschränken müssten, steht der Urlaub an erster Stelle (27 %), dahinter folgt das Auto (22 %) sowie das Ausgehen (21 %). „In allen Fällen ist bei Enthaltungen aller Art die Wirtschaft im hohen Maße betroffen“, gibt Berndt zu Bedenken.
Immer mehr Leute sind trotz Arbeit von Armut betroffen.
Edwin Berndt