Nächste Runde im Scheier-Prozess

Markt / 11.07.2014 • 19:52 Uhr
2010 ging die Scheier-Tankstellen GmbH in Konkurs.
2010 ging die Scheier-Tankstellen GmbH in Konkurs.

Tankstellenbetreiber stand gestern fünf Stunden Rede und Antwort.

Feldkirch. (VN) Der ehemalige Tankstellenbetreiber Christoph Scheier musste sich gestern am Landesgericht Feldkirch wegen schweren Betrugs verantworten. Der Vorwurf der Staatsanwaltschaft: Er habe Lieferanten durch die verspätete Information über den bevorstehenden Konkurs um eine Million Euro betrogen.

Die in Schieflage geratene Biodiesel-Firma war bei Konkursantrag im April 2010 mit 17,2 Millionen Euro überschuldet, die Scheier Tankstellen GmbH stand mit 26,5 Millionen Euro in der Kreide. Scheier bekannte sich gestern vor Richter Richard Schwendner nicht schuldig. Auf der Anklagebank saß neben ihm auch sein Anwalt. Auch er bekannte sich nicht schuldig. Die auf 9.30 Uhr bis 16 Uhr anberaumte Verhandlung dauerte bis in die Abendstunden, weitere Verhandlungstage sind für die nächste Woche anberaumt. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Anwalt vor, zusammen mit Scheier  die Lieferanten um mehr als eine Million Euro geschädigt zu haben. Da ist der angeklagte Anwalt, bei dem es auch um die berufliche Zukunft geht, anderer Meinung. „Die Situation hat sich für die Gläubiger durch die Vorbereitungen auf den Konkurs verbessert“, ist er überzeugt. Bei den weiteren Einvernahmen werden u. a. Mitarbeiter der Scheier-Hausbank Volksbank, die mit der Sache befasst waren, im Zeugenstand Auskunft geben.

Einer der Lieferanten bekam im Vorfeld bereits Recht. Laut dem Obersten Gerichtshof habe es Scheier unterlassen, rechtzeitig einen Konkursantrag zu stellen. Das habe die Volksbank Vorarlberg gebilligt und unterstützt. Die Geschäftspartner von Scheier seien über die finanzielle Lage nicht aufgeklärt worden.