Argentinien schlittert wieder in die Pleite

Markt / 31.07.2014 • 20:20 Uhr

Gauchos zwölf Jahre nach ersten Pleite erneut für zahlungsunfähig erklärt.

Buenos Aires. Argentinien ist nach gescheiterten Verhandlungen mit Gläubigern erneut in die Staatspleite geschlittert. Das südamerikanische Land verweigerte im Rechtsstreit mit klagenden Hedgefonds in New York die fristgerechte Auszahlung von 1,33 Mrd. Dollar samt Zinsen. Die Bonitätswächter von S&P reagierten prompt und erklärten das Land für pleite. Die globale Finanzwelt dürfte dies anders als 2002 jedoch nicht erschüttern, zumal Argentinien nach zwei Schuldenschnitten praktisch vom internationalen Kapitalmarkt abgekoppelt ist. Obwohl die Hedgefonds nur eine kleine Gruppe der Gläubiger stellen, hat die gescheiterte Schlichtung weitreichende Folgen: Durch Anordnung des Richters Thomas Griesa dürfen vorerst alle übrigen Gläubiger nicht ausbezahlt werden, die auf einen Großteil ihrer Forderungen verzichtet hatten. Wegen dieser „Automatik“ wird das Land nun als pleite eingestuft, obwohl es sich für zahlungsfähig hält.