Ungebaute PV-Anlagen blockieren Fördermittel

Markt / 06.08.2014 • 22:16 Uhr
Anlagen mit über 5 kWp werden im Rahmen des Ökostromgesetzes gefördert. Die Vergabe wird von der OeMAG abgewickelt.
Anlagen mit über 5 kWp werden im Rahmen des Ökostromgesetzes gefördert. Die Vergabe wird von der OeMAG abgewickelt.

36 von 44 geförderten Photovoltaikanlagen noch nicht gebaut. Drei Projekte zurückgezogen.

Schwarzach. 246 Photovoltaik-Projekte aus Vorarlberg wurden am Jahresanfang bei der OeMAG, der Abwicklungsstelle für Ökostrom, eingereicht. Lediglich 44 Photovoltaik-Projekte erhielten im April eine Förderzusage – die VN berichteten ausführlich. Wie weitere Recherchen nun ergaben, haben von den Förderungen bislang nur die wenigsten Gebrauch gemacht. 36 Anlagen mit einer Engpassleistung von 3 Megawatt haben einen Fördervertrag, sind aber bis heute noch nicht am Netz.

Und das ist ein Problem: Die Fördermittel sind blockiert, da Anlagenbetreiber nach Vertragserstellung zwölf Monate Zeit haben, um mit ihren Anlagen in Betrieb zu gehen. „Deshalb appellieren wir an die Anlagenbetreiber, ihren Antrag zurückzuziehen, falls sie jetzt bereits wissen, dass sie trotz Vertrag nicht bauen werden“, sagt der OeMAG-Vorstand Magnus Brunner im Gespräch mit den VN.

Vertrag verfällt Ende Jahr

Dies wäre deshalb so wichtig, weil dann Platz im Photovoltaik-Kontingent frei wird und somit andere Anlagenbetreiber, die derzeit noch auf der Warteliste sind, nachrutschen können. „Also auch aus Fairnessgründen gegenüber den anderen, die bisher noch nicht zum Zug gekommen sind“, ergänzt Brunner. Seit der letzten Änderung des Ökostromgesetzes im Jahr 2012 gibt es keine Wartelisten mehr über den Jahreswechsel hinaus. Die Antragsteller fallen mit Jahresende aus dem Photovoltaik-Kontingent und müssen für 2015 erneut Fördermittel beantragen.

Die OeMAG hat gemeinsam mit dem Branchenverband PV Austria schon im Juli einen Aufruf gestartet und alle Anlagenbetreiber gebeten, es der OeMAG mitzuteilen, wenn bereits feststeht, dass die geplante Photovoltaikanlage nicht realisiert wird.

Drei Anlagenbetreiber haben dies bereits getan – sehr zur Freude der langen Warteliste.

Wir appellieren an alle, die nicht bauen wollen, dies zu melden.

Magnus Brunner

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