Geld wird nicht noch billiger

Markt / 07.08.2014 • 22:26 Uhr

EZB hält Leitzins auf Rekordtief von 0,15 Prozent. Der Russland-Konflikt belastet.

Frankfurt. Die Europäische Zentralbank (EZB) macht trotz Mini-Inflation das Geld im Euroraum nicht noch billiger. Der Leitzins bleibt auf dem Rekordtief von 0,15 Prozent, der Strafzins für Bankeinlagen bei der EZB bei minus 0,10 Prozent. Die meisten Volkswirte hatten mit einer abwartenden Haltung der EZB gerechnet, auch wenn die jüngsten Inflationsdaten neue Sorgen schürten: Sinkende Energiepreise drückten die Teuerung in den 18 Euroländern im Juli auf den niedrigsten Stand seit Oktober 2009.

Im Köcher haben die Währungshüter noch den Kauf von Kreditpaketen, um so Geschäftsbanken Freiräume für neue Kredite zu verschaffen. Möglich wären zudem breit angelegte Wertpapierkäufe. Ökonomen sind überzeugt, dass sich Draghi ein solches Kaufprogramm ausdrücklich offenhalten wird, diese Option aber frühestens dann ziehen wird, wenn die Kreditvergabe nicht wie gewünscht in Schwung kommen und/oder die Inflation unter die Nulllinie rutschen sollte.

Belastung durch Krise

Der Ukraine/Russland-Konflikt droht nach Einschätzung der EZB indes zur Belastung für die Wirtschaft im Euroraum zu werden. „Die geopolitischen Risiken haben zugenommen“, so EZB-Präsident Mario Draghi.
Es sei aber schwer einzuschätzen, welche Auswirkungen die Sanktionen gegen Russland und die Gegenmaßnahmen genau auf die Wirtschaft des Währungsraums haben werden.