Sparmaßnahme spaltet Porsche

Markt / 07.08.2014 • 18:25 Uhr

Porsche-Betriebsrat sagt Sparüberlegungen den Kampf an.

Stuttgart. In der Autobranche schüttelte man am Donnerstag ungläubig den Kopf. Ausgerechnet der Finanzchef der VW-Renditeperle Porsche kündigte an, zugunsten höherer Produktivität „alles auf den Prüfstand“ zu stellen. Die Retourkutsche des streitbaren Betriebsratschefs kam prompt. Porsche-Betriebsratschef Uwe Hück hat den Sparüberlegungen von Finanzchef Lutz Meschke eine Absage erteilt. „Die Steinkühler-Pause bleibt. Da gibt es nichts zu verhandeln“, sagte Hück am Donnerstag. Die Auszeit erlaubt Bandarbeitern in Baden-Württemberg, pro Stunde eine Pause von fünf Minuten zu nehmen. „Jetzt steige ich in den Ring, um das Soziale zu verteidigen“, kündigte Hück an. Nicht einmal während der schlimmsten Krise in den Jahren 1992 bis 1994 habe jemand die nach dem Gewerkschafter Franz Steinkühler benannten Erholzeiten infrage gestellt, sie seien Teil gültiger Tarifverträge.

Finanzchef Lutz Meschke hatte zuvor im „Handelsblatt“ angekündigt, der Sportwagenbauer müsse jedes Jahr um weitere sechs Prozent produktiver werden. Tabus dürfe es dabei keine geben. „Alles muss auf den Prüfstand – auch die Steinkühler-Pause.“ Die VW-Tochter ist einer der profitabelsten Autohersteller weltweit und einer der Gewinntreiber des deutschen Volkswagen-Konzerns.