Der Markt wendet sich zum Vorteil der Käufer

Markt / 11.08.2014 • 21:24 Uhr
Die eigenen vier Wände: Viele taten sich in den letzten Jahren aufgrund der hohen Immobilienpreise schwer.
Die eigenen vier Wände: Viele taten sich in den letzten Jahren aufgrund der hohen Immobilienpreise schwer.

Mehr Angebot, weniger Nachfrage: Immobilienpreiskurve in Österreich soll weiter abflachen.

Wien. (VN-reh) Gesamtösterreich und Vorarlberg liegen wieder einmal weit auseinander. Auch was den Immobilienmarkt angeht. Denn während im ersten Halbjahr die Immobilien-Verkäufe laut Grundbuch um 10,3 Prozent auf 44.141 geklettert sind, zeigen die Zahlen in Vorarlberg kaum eine Abweichung gegenüber dem Vorjahr. Zu diesem Ergebnis kommt das Immo-Netzwerk Remax auf Basis einer Analyse der Kaufvertrags-Sammlung von IMMOunited. 2026 Immobilien wurden in den ersten
sechs Monaten hierzulande verkauft oder verbüchert
(- 0,03 %).­ Der Wert: 457 Millionen Euro ( + 0,09 %). Dafür schaut es in den einzelnen Bezirken recht unterschiedlich aus. Denn während Bludenz dem Wert nach beinahe nur auf dem halben Vorjahresniveau liegt, konnte Dornbirn um ein Drittel zulegen. Am teuersten sind zwei Gebäude und ein Grundstück um je sieben Millionen Euro in Dornbirn und Hohenems, die allerdings noch von einem Gebäude in Kennelbach um über neun Millionen Euro getoppt wurden.

Bei Remax ist man jedenfalls davon überzeugt, dass die aktuelle Marktsituation dazu führen werde, dass die Immobilienpreiskurve in Österreich weiter abflachen wird. „Die aktuelle Angebotssituation führte in den letzten Monaten zu Preiskorrekturen. Das ist eine gute Entwicklung für die Bevölkerung und für die gesamte Volkswirtschaft“, erläutert Remax-Geschäftsführer, Bernhard Reikersdorfer. Die immer wieder zitierte Immobilienblase in Österreich sehe er jedenfalls nicht.

Gut für Käufer und Mieter

Es ist also generell mit eher fallenden als steigenden Immobilien-Preisen zu rechnen, so das Fazit. Der Immobilienmarkt wendet sich in den nächsten zwölf Monaten wahrscheinlich weiter zugunsten der Immobilien-Käufer und Mieter, so die gute Nachricht.

Dabei bestehen allerdings Unterschiede je nach Preissegment. „Immobilien im oberen Preissegment werden im Übergang 2014-2015 eher mit einer Preiskorrektur nach unten zu rechnen haben. Je billiger eine Immobilie ist, desto eher wird die Nachfrage noch steigen, aber selbst da ist in Summe eher mit fallenden Preisen zu rechnen“, sind sich die Experten von Remax sicher.

Kennzahlen

Immobilienmarkt in österreich: Wert und Anzahl der Verkäufe und Verbücherungen im ersten Halbjahr 2014

» Wien: 6676 Immobilien (+ 24 %); 2,5 Mrd. Euro (+ 33 %)

» Burgenland: 2297 Immobilien (- 5 %); 195 Mill. Euro (+ 35 %)

» Niederösterreich: 8663 Immobilien (+ 4 %); 1,1 Mrd. Euro (- 4 %)

» Oberösterreich: 5822 Immobilien (+ 14 %); 945 Mill. Euro (+ 28 %)

» Salzburg: 3043 Immobilien (+ 30 %); 751 Mill. Euro (+ 7 %)

» Kärnten: 2816 Immobilien (+ 2,9 %); 412 Mill. Euro (+ 0,5 %)

» Tirol: 3678 Immobilien (+ 1 %); 849 Mill. Euro (- 2 %)

» Vorarlberg: 2026 Immobilien (- 0,03 %); 457 Millionen Euro (+ 0,09 %)