“Man sieht, was die Fahrer wert sind”

Fahrer-Vertretung kann Protestaktion gegen Weiterbildung nicht verstehen.
Schwarzach. (VN-toh) Durch komplizierte Weiterbildungsregelungen sehen Vorarlbergs Busunternehmer ihre Branche in Gefahr – darüber berichteten die VN in ihrer Ausgabe vom 18. August. Allen voran Busunternehmer Konrad Bereuter, Geschäftsführer von Hehle-Reisen, der kürzlich der Landesregierung eine Petition überreichte.
„Lenker haben teure Weiterbildungskurse besucht, die danach von den Behörden nicht anerkannt wurden“, beklagt Bereuter. Unternehmer würden auch mit den damit verbundenen Kosten hadern.
Diese Haltung stößt nun der Kraftfahrer-Vertretung auf. Die Behauptungen Bereuters seien zudem schlichtweg falsch, findet zum Beispiel Christian Frener vom Verein Arge Berufskraftfahrerqualifikation. „Grund für die verpflichtende Weiterbildung ist ein Erlass des Europäischen Parlaments und des Rates vom 15. Juli 2003 und soll den gleichberechtigten Wettbewerb sicherstellen“, sagt Frener und weiter: „Ungültig sind Weiterbildungen aber nur, wenn sie an einer nicht von der Landesregierung legitimierten Ausbildungsstätte abgehalten werden oder die fünf Module, die für fünf Tage vorgesehen sind, an einem Wochenende durchgezogen werden.“
Fortbildung alle fünf Jahre
Für Frener sind die Weiterbildungskurse – fünf Modulen alle fünf Jahre – gerechtfertigt. „Schon die Führerscheingesetzesänderung von 2013 hat über 100 Seiten“, so Frener. Zudem kann er die Aufregung über die Kosten nicht nachvollziehen. Schließlich gelte die Verordnung seit über fünf Jahren und könne daher auch im Budget des jeweiligen Unternehmens untergebracht werden.
In dieselbe Kerbe schlägt Manfred Dünser, Fahrlehrer und Obmann der Feldkircher Berufskraftfahrer. „An dieser Haltung sieht man, was einem die Fahrer wert sind.“ Wer auf Qualität und gute Fahrer setze, ist Dünser überzeugt, werde wegen der Kosten der Weiterbildung keine Probleme haben, denn bei einer Kosten-Nutzen-Rechnung würden die Chefs zur Erkenntnis kommen, dass schon allein mit dem Spritspartraining und den damit verbundenen Einsparungen beim Diesel sich die Weiterbildung refinanziert. Die Weiterbildung kostet rund 300 Euro.