Eine Seilbahn spaltet die Hamburger

Markt / 24.08.2014 • 18:07 Uhr
Mit der Doppelmayr-Bahn soll man über die Elbe schweben. Im Hintergrund der Hamburger Michl.  

Mit der Doppelmayr-Bahn soll man über die Elbe schweben. Im Hintergrund der Hamburger Michl.  

Der Bürgerentscheid über die geplante Seilbahn von Doppelmayr endete gestern.

Hamburg. Am Sonntagabend um 18 Uhr endete die Abstimmungsfrist zur Seilbahn über die Elbe, die VN berichteten. Dass das Interesse in der Bevölkerung groß ist, zeigen die 47.000 Stimmen, die per Briefwahl zuvor schon abgegeben wurden. Insgesamt sind 290.000 Bewohner des Bezirks „Mitte“ stimmberechtigt. Hauptinitiant ist das Musicalunternehmen Stage Entertainment, das für 35 Millionen Euro eine topmoderne Seilbahn von Doppelmayr bauen lassen will. Mit drei Seilen sollen 26 Gondeln bis zu 27 Stundenkilometer schnell in etwa 80 Meter über der Elbe schweben, vom Millerntor nach Steinwerder, wo Stage im Herbst ein neues Musicaltheater eröffnet. Während sich Bürgerplattformen formieren und Projekt-Gegner „den letzten Sargnagel für St. Pauli“ befürchten, äußerte sich auch die Hamburger Prominenz zum Seilbahnprojekt. So hat sich im Vorfeld der Abstimmung schon die Kult-Dragqueen Olivia Jones dazu bekannt, ihr Kreuzchen bei „Ja“ zu machen. „Ich arbeite nicht nur auf St. Pauli, ich lebe auch hier. Ich kann also beide Seiten gut verstehen. Die Konstruktion kann man schön oder hässlich finden, aber auch die Hafenkräne galten mal als hässlich. Unterm Strich scheint für mich das Projekt immer noch mehr Chance als Risiko zu sein“, sagt Jones.

Das Ergebnis wird in Hamburg wie in Wolfurt mit Spannung erwartet. Am Mittwoch dürften die Stimmen ausgezählt sein.