Heizöl ist fünf Prozent günstiger als im Vorjahr

Günstig wie schon lange nicht mehr: Experten raten, jetzt Heizöl einzulagern.
Wien. Heizöl ist derzeit relativ billig: Heizöl extra leicht kostet mit im Schnitt etwa 90,5 Cent je Liter um fünf Prozent weniger als im August des Vorjahres, schreibt Martin Reichard vom Institut für Wärme und Oeltechnik in einer Aussendung. Österreich liegt damit im internationalen Trend, auch in den Nachbarländern Schweiz und Deutschland wird derzeit empfohlen, die Heizöltanks zu füllen.
Für 3000 Liter Heizöl extra leicht zahle man damit um 135 Euro weniger als vor einem Jahr. Im Vergleich zum September des Vorjahres beträgt die Ersparnis sogar über 200 Euro. Die Preise schwanken heuer laut Reichard auch nur um vier Prozent.
Günstig trotz Krisen
Die Frage ist, wie lange die Preise niedrig bleiben. Denn das Preisniveau steht im Widerspruch zu den zahlreichen internationalen Krisen, die üblicherweise Öl verteuern. „Momentan schätzen die Marktteilnehmer diese geopolitischen Risiken seltsamerweise als gering ein“, sagte die Rohstoffexpertin der Zürcher Kantonalbank, Susanne Toren, gegenüber der Nachrichtenagentur sda. Doch es brauche nur einen Funken in einem der Krisenherde, um einen Preisanstieg zu entfachen. Ein solcher Unsicherheitsfaktor bleibe der Irak. „Zur Zeit sind die Ölfelder im Südirak zwar kaum von den kriegerischen Auseinandersetzungen betroffen“, sagte Toren. Sollte diese wichtige Ölquelle versiegen, hätte dies einen Preisanstieg zur Folge. Auch in Russland bleibe die Lage ungewiss. „Wenn die Gefahr besteht, dass die internationalen Sanktionen auf die russischen Ölexporte ausgeweitet werden, verteuert sich das Öl sprunghaft.“
Dennoch rechnet Toren nicht mit einer Preisexplosion, denn „sollte der Irak als Öllieferant ausfallen, wäre Öl aus dem zurzeit mit Sanktionen belegten Nachbarland Iran schnell wieder spruchreif.“ Auch die steigende Selbstversorgung der USA mit Öl dämpfe die Preise. „Innerhalb der letzten fünf Jahre sind die Staaten dank der Ölgewinnung mit der Fracking-Methode zum wichtigsten Öllieferanten aufgestiegen“, sagte Toren.
Noch billiger wird Öl aber wohl auch nicht mehr. „Der Ölpreis ist nach unten abgesichert“, sagt Steffen Bukold vom Hamburger Forschungs-und Beratungsbüro EnergyComment.
Die geopolitischen Risiken werden als gering eingeschätzt.
Susanne Toren