Russland-Sanktionen: Leitl will Krisenpaket für heimische Wirtschaft

Die heimische Wirtschaft habe vereinzelt bereits deutliche Einbußen zu verzeichnen.
Wien, Moskau. (VN) „Es mehren sich Rückmeldungen von Unternehmen, die schon über hohe Auftragsausfälle berichten, in einzelnen Fällen sogar im mehrstelligen Millionenbereich. Es ist zwar bis dato kein Betrieb in seiner Existenz gefährdet – doch so weit soll es gar nicht kommen. Deshalb müssen wir schon jetzt für mögliche Verschärfungen gewappnet sein“, betont Leitl.
Die wirtschaftliche Verflechtung mit Russland sei nicht unerheblich: So lag Russland 2013 an zehnter Stelle der wichtigsten Handelspartner Österreichs. Rund 55.000 Jobs hängen in Österreich direkt oder indirekt am Handel mit Russland. Etwa 1200 österreichische Unternehmen, darunter zahlreiche Vorarlberger Firmen (von Doppelmayr über Bertsch bis zum Großküchenhersteller FHE) exportieren nach Russland, allein die Warenexporte beliefen sich zuletzt auf knapp 3,5 Mrd. Euro.
Sozialplan gefordert
Die Regierung solle gemeinsam mit der Wirtschaft einen Krisenplan erarbeiten, um für den Fall weiterer und noch schärferer Sanktionen massive Einschnitte zu verhindern. Darin sollte ein Sozialplan enthalten sein. Für Betriebe, die infolge von Handelsausfällen in ihrer Existenz bedroht sind, solle es Hilfen der EU und der staatlichen AWS geben.
Grundsätzlich äußert sich Leitl kritisch zu den Sanktionen: „Wer andere sanktioniert, der sanktioniert sich selbst. Das hat sich leider auch in der aktuellen Situation zwischen der EU und Russland bewahrheitet. Wir müssen die sich weiter zuspitzende Krise mit politischen Mitteln und Verhandlungen lösen.“