Aktien dank erneuter Zinssenkung fester

schwarzach. Das direkte Eingreifen russischer Truppen in der Ukraine sowie die Gefahr einer Sanktionsspirale mit dann zunehmenden wirtschaftlichen Rückwirkungen versetzte den europäischen Aktienmärkten bis Wochenmitte einen Rückschlag. Danach sorgte am Donnerstag die überraschende Leitzinssenkung der Europäischen Zentralbank (EZB) für steigende Aktienkurse. Der Basiszins wurde auf ein Rekordtief von 0,05 Prozent gesenkt – zuvor hatte er 0,15 Prozent betragen. Weiters wurde in Börsenkreisen berichtet, dass die EZB beschlossen hat, Kreditverbriefungen und Pfandbriefe („Asset Back Securities“) bereits ab Oktober 2014 in Milliardenhöhe aufzukaufen, was die Aktienmärkte zusätzlich beflügelte. Vor diesem Hintergrund kletterte der deutsche Aktienindex DAX diese Woche erstmals seit Ende Juli wieder über die 9700er-Marke. Trotz der zuletzt positiven Marktentwicklung zweifeln wir an der Nachhaltigkeit des Aufschwungs, da sich an den Rahmenbedingungen nichts Wesentliches geändert hat. So manifestierten sich die eingetrübten europäischen Konjunkturperspektiven in einer verringerten Wachstumsschätzung für das laufende Jahr. Darüber hinaus zeichnet sich eine Ausweitung der Sanktionen des Westens gegenüber Russland ab. Die Krise in der Ukraine kann deshalb jederzeit wieder für Irritationen sorgen. Wir empfehlen daher ein Neuengagement in Aktien über mehrere Etappen vorzunehmen.
roland.rupprechter@hypovbg.at,
Roland Rupprechter, MBA,
Leiter Asset Management bei der Hypo Landesbank Vorarlberg