Chinas Aktienmarkt ist wieder im Aufwind

Markt / 26.09.2014 • 19:53 Uhr
Stefan Schmitt
Stefan Schmitt

schwarzach. Der von der Großbank HSBC und dem Markit-Institut erhobene Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in China kletterte im September nach vorläufigen Angaben überraschend von 50,2 auf 50,5 Punkte und behauptete sich damit oberhalb der wichtigen Marke von 50 Punkten. Peking will das Wachstum nach wie vor durch gezielte Maßnahmen stabilisieren, größeren Konjunkturhilfen erteilte Chinas Regierung hingegen eine Absage. Der in immer mehr Großstädten zu beobachtende Preisdruck insbesondere bei Wohnimmobilien setzt sich zwar fort, ist aber angesichts der vorangegangenen Überhitzungsphase und den von der Regierung eingeleiteten Bremsmanövern im Grunde keine schlechte Nachricht. Mit gezielten Eingriffen wie z.B. der maßvollen Lockerung von Restriktionen beim Immobilienerwerb behält die Regierung die Kontrolle über die Preisentwicklung. Insgesamt gewinnen die Reformbestrebungen in China immer mehr an Fahrt. So könnte beispielsweise die geplante Öffnung der Kapitalmärkte bald schon mehr Liquidität auf den Markt für lokal gehandelte chinesische A-Aktien spülen. Mit den relativ stabilen Konjunkturdaten und den kleinen geldpolitischen Lockerungsschritten der Notenbank kehren die Anleger an den stark zurückgebliebenen chinesischen Aktienmarkt zurück.

Spielraum für Steigerungen

Die zum Teil überzogenen Ängste vor einer Immobilienkrise sind in den Hintergrund gerückt. An der Börse Schanghai kletterte der Hauptindex Shanghai Composite seit Anfang September um knapp 5 Prozent auf ein neues Fünfzehnmonatshoch. Aus Bewertungssicht besteht bis zum Jahresende weiterer Spielraum für Kurssteigerungen. Zum Beispiel sind die chinesischen H-Shares noch immer nur mit dem knapp Achtfachen der zu erwartenden Gewinne für das Geschäftsjahr 2014 bewertet, was ein langjähriges Tief darstellt.

Stefan Schmitt
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stefan.schmitt@hypovbg.at,
Stefan Schmitt, Leiter Private Banking Plus, Hypo Landesbank