Zalando, Alibaba & Co.: Ein „Schrei vor Glück?“

Markt / 03.10.2014 • 18:36 Uhr
Patrick Schuchter
Patrick Schuchter

schwarzach. Verfolgt man aktuell die Börsennachrichten, so fühlt man sich in die späten 90er-Jahre zurückversetzt: Täglich überschlagen sich Meldungen rund um
neue Börsengänge, Start-up-Unternehmen aus der IT-Branche werden in den Himmel gelobt und glückliche Aktionäre werden quasi reich über Nacht. Wen erinnert dies nicht an jene Zeit, als die Zeichnung von Neuemissionen anstelle der täglichen Joggingrunde Volkssport Nummer eins war?

Nachdem vor zwei Wochen der chinesische Amazon-Konkurrent Alibaba den bisher weltweit größten Börsengang hingelegt hat, folgten diese Woche mit dem deutschen Internet-Versandhandelsunternehmen Zalando sowie der Start-up-Fabrik Rocket Internet die nächsten spektakulären Börsengänge. Mutige Anleger, die das Glück hatten, bei den vielfach überzeichneten Emissionen zum Zuge zu kommen, durften sich teilweise über kräftige Zeichnungsgewinne freuen.

Nur begrenzt einträglich

Langfristig sind Investitionen in Börsenneulinge dagegen nur begrenzt ein einträgliches Geschäft: So ist in den USA die Performance von neuen Aktien über ein und fünf Jahre im Schnitt schlechter als jene von etablierten Unternehmen. Hauptgrund: Viele Unternehmen verkaufen Anlegern beim Börsengang vor allem eine Wachstumsstory, allerdings gepaart mit schwachen Zahlen und hohen Risiken – so auch Zalando. Daher sollten Anleger gewarnt sein, dass der kurzfristige „Schrei vor Glück“ mitunter schnell verhallen kann.

patrick.schuchter@vvb.at,
Patrick Schuchter,
Vermögensverwaltung
Volksbank Vorarlberg