Studie zeigt das Potenzial für den Einzelhandel in Vorarlberg auf

Markt / 07.10.2014 • 20:35 Uhr
Im Sportfachhandel bekommen Sportler die richtige Beratung zur jeweiligen Sportart.  Foto: Berchtold
Im Sportfachhandel bekommen Sportler die richtige Beratung zur jeweiligen Sportart. Foto: Berchtold

Erfreulich: 95 Prozent der Vorarlberger Kaufkraft bleiben im Land.

SChwarzach. (VN) Nur Kärnten und Salzburg haben mehr Einzelhandelsfläche pro Einwohner als Vorarlberg. Das sind zwei Erkenntnisse aus der Studie zur Einzelhandelsentwicklung im Rheintal und Walgau, die im Frühjahr präsentiert wurde. „In unsere Untersuchung sind auch regionalpolitische Faktoren einbezogen worden“, sagt Studienautor Roland Murauer von der CIMA Beratung + Management GmbH. Deshalb bescheinigt die CIMA-Studie ein strukturverträgliches Einzelhandelspotenzial von 59.100 Quadratmetern bis 2020. Gebhard Sagmeister, Spartenobmann des Handels bei der Wirtschaftskammer, sagt: „Zudem steigt mit mehr Verkaufsfläche auch die Nachfrage.“

Bezogen auf die Regionen bescheinigt die Studie der Region Bregenz einen vorrangigen Entwicklungsbedarf. Die Regionen Bludenz und Feldkirch haben mittlere Handlungspriorität, hingegen nachrangig zu behandeln sei die Region Dornbirn, „weil die Messestadt wettbewerbsmäßig bereits gut aufgestellt ist“, begründet Murauer.

Die Studienautoren weisen darauf hin, dass man nicht nur die Quadratmeter als absolute Zahl im Visier haben dürfe. Es komme auf den richtigen Mix und die Qualität des Handelsangebots und die Branche an. Wenn es nicht immer noch mehr vom gleichen Angebot, sondern neue Handelsangebote gebe, dann würde es diese zusätzlichen Flächen durchaus vertragen.

Gereiht nach Regionen, was zusätzliche, strukturverträgliche Einzelhandelsflächen bis 2020 betrifft, findet sich die Region Dornbirn mit 20.200 Quadratmetern Verkaufsflächen an erster Stelle, gefolgt von Bregenz und Feldkirch mit jeweils 16.000 Quadratmetern. Für die Region Bludenz sei ein Potenzial von noch etwa 7000 Quadratmetern Verkaufsflächen vorhanden. In Bezug auf die Standorte innerhalb dieser Regionen gibt es in Dornbirn noch zwischen 13.000 bis 16.000 Quadratmeter Flächenpotenzial, in Bregenz die genannten 9000 bis 12.000 Quadratmeter, in Feldkirch 5000 bis 7000 und in Bludenz/Bürs 5000 bis 6000 Quadratmeter zusätzliche Verkaufsflächen.

Die Studie, in der ein Gebiet von 49 Gemeinden mit 303.000 Einwohnern untersucht worden ist, brachte auch ans Licht, dass die regionale Bindung der Kaufkraft in Vorarlberg mit 95 Prozent sehr hoch ist. Bei Gütern des täglichen Bedarfs liege diese Bindung sogar bei 98 Prozent. Im Lebensmitteleinzelhandel sei der Plafond erreicht. Wenn man aber im Detail in einzelne Regionen und Branchen schaue, dann gebe es dort noch Möglichkeiten.