Thien eDrives will untervermieten

Markt / 13.10.2014 • 22:23 Uhr
Der geschäftsführende Gesellschafter Reinhard Robitschko.
Der geschäftsführende Gesellschafter Reinhard Robitschko.

Standort Lustenau zu groß für Anforderungen des Unternehmens. „Schwarze Null“ auf Ertragsseite.

Lustenau. (VN) Thien eDrives hat eine bewegte Zeit hinter sich. „Thien wird Innovationszentrale von ATB“, titelten die VN im Mai 2004. Zwei Jahre später erfolgte der Spatenstich im Lustenauer Millenniumpark. Der Plan: Dort sollte die Forschung und Entwicklung für die gesamte international tätige Motorenbaugruppe ATB, die damals 4000 Mitarbeiter beschäftigte, angesiedelt sein. 2011 folgte allerdings ein Management-Buy-out durch Reinhard Robitschko, Norbert Eckmayer und den Kärntner Wirtschaftsprüfer Roland Kocara, und später beteiligten sich der Antriebssystemehersteller AVL List aus Graz und die Joh. Winklhofer Beteiligungs GmbH & Co KG aus München mit jeweils 33,3 Prozent. Das führte letztlich dazu, dass es nun am Standort Lustenau zu viel Platz gibt. Thien eDrives verfügt dort über eine Nutzfläche (Produktion, Lager, Büros) von etwa 6000 Quadratmeter. Das Gebäude sei allerdings schon längere Zeit zu groß für die Anforderungen des Unternehmens, weshalb jetzt rund 1000 Quadratmeter Produktions- und Büroflächen untervermietet werden sollen. Thien eDrives entwickelt und produziert kundenspezifische Elektromotoren, Umrichter sowie Antriebssysteme. Die Produkte kommen im Maschinenbau, beim Pumpenbau, in der Landwirtschaft oder im Lebensmittelbereich sowie bei der Elektromobilität zur Anwendung. Der Exportanteil des Unternehmens beläuft sich auf rund 80 Prozent, wobei Deutschland der wichtigste Exportmarkt ist. Am einzigen Standort in Lustenau werden 50 Mitarbeiter beschäftigt, um etwa zehn weniger als noch vor ein paar Jahren.

Investiert wurde am Stammsitz in den vergangenen zwei Jahren deutlich mehr als eine Million Euro. Das Geld sei insbesondere in ein neues ERP-System (Enterprise Resource Planning) sowie in ein neues Drehzentrum geflossen. Zudem sei die gesamte IT-Infrastruktur im Haus ausgetauscht worden. „Diese Investitionen waren notwendig geworden, um auf die sich ständig ändernden Kundenanforderungen noch besser und flexibler reagieren zu können“, betont der geschäftsführende Gesellschafter Reinhard Robitschko.

„Schwarze Null“ erwartet

Dieser Umstand habe allerdings auch dazu geführt, dass Thien eDrives 2013 bei einem Umsatz von 8,5 Millionen Euro (2012: 9 Mill. Euro) lediglich eine „schwarze Null“ auf der Ertragsseite erzielt habe. Auch für das noch laufende Geschäftsjahr 2014 gehe man von einer ähnlichen Ertragssituation aus. Robitschko erwartet heuer ein Geschäftsvolumen von etwas mehr als 8,5 Mill. Euro.