Gute Zeiten für Heizöl-Käufer

Markt / 14.10.2014 • 22:45 Uhr
Gute Zeiten für Heizöl-Käufer

Preise aufgrund von Überangebot und Konjunkturschwäche so günstig wie seit drei Jahren nicht mehr. 

Schwarzach. (VN-reh) Der Herbst hat Einzug ins Land gehalten und mit den sinkenden Temperaturen werden auch langsam wieder die Heizungen in den Wohnungen und Häusern aufgedreht. Die große Frage ist daher diejenige nach den Heizkosten. Gerade bei Ölheizungen versuchen Konsumenten den richtigen Zeitpunkt zu finden, um ihre Tanks aufzufüllen. Was gar nicht so einfach ist. Schließlich war der Ölpreis bislang stets empfindlich auf Krisen. Diese waren häufig dafür verantwortlich, dass immer auch das Öl teurer wurde. Nun gibt es derzeit zwar viele Krisenherde auf der Welt – die Ukraine-Krise, der Bürgerkrieg in Syrien oder der Konflikt zwischen Israel und Palästina, um nur einige zu nennen – Öl ist aber derzeit dennoch so günstig wie seit drei Jahren nicht mehr.

Guter Zeitpunkt

Aufgrund dieser positiven Preisentwicklung haben schon viele Vorarlberger Heizöl eingelagert, berichtet Egon Reiner, Obmann des Vorarlberger Energiehandels. Wer also seinen Heizöltank noch nicht aufgefüllt hat, für den sei jetzt ein guter Zeitpunkt, sich einzudecken. Denn im Moment zahlt man für 3000 Liter Heizöl extra leicht beispielsweise über 200 Euro weniger als noch im Oktober des Vorjahres.

Die Gründe für den niedrigen Preis liegen in der weltweiten Entwicklung. „Es ist die konjunkturelle Schwäche, und momentan gibt es ein Überangebot, da die USA, bislang ein wichtiger Öl-Importeur mittlerweile mit Hilfe der umstrittenen Fracking-Methode selbst viel Öl fördert“, erklärt Reiner. Eine Veränderung sei derzeit nicht in Sicht. Auch weil Saudi-Arabien bekundet hat, bis zu einem Barrel-Preis von 80 Euro nicht zu intervenieren, heißt, die Öl-Produktion zu kürzen, damit weniger Öl auf dem Markt ist und die Preise stabil bleiben. Auch Kuwait hat unlängst bekundet, den derzeit niedrigeren Ölpreis zu akzeptieren. Ursprünglich war man davon ausgegangen, dass Saudi-Arabien einen Preis von 100 Dollar verteidigen würde. Der Heizölpreis habe sich nun auf dem Niveau eingependelt, weiter sinken werde er wohl nicht, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen ändern sich nicht, sagt Reiner.

35.000 Ölheizungen

Übrigens: 35.000 Öl-Heizanlagen gibt es laut Fachgruppenobmann Reiner aktuell in Vorarlberg. Damit ist Heizen mit Öl weiterhin das häufigste Heizsystem im Land. Bei den geförderten Neubauten sind allerdings mittlerweile die Wärmepumpen die Vorreiter. 84 Prozent aller geförderten Neubauten werden heute mittels Wärmepumpen mit Energie versorgt, zwei Drittel davon in Kombination mit thermischen Solaranlagen. Die Meinungen darüber, welches Heizsystem nun das Beste ist, liegen dabei naturgemäß weit auseinander. Nur eines sei dazu gesagt: Die Wahl des Heizsystems ist nicht nur eine Frage der Einstellung, sondern auch eine der Kosten.

Aufgrund der Preise haben schon sehr viele eingelagert.

Egon Reiner
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