Auf der Suche nach Chancen in China

Markt / 16.10.2014 • 22:33 Uhr
Außenminister Kurz (l.) und Wirtschaftsminister Mitterlehner wollen die Position Österreichs in China stärken.
Außenminister Kurz (l.) und Wirtschaftsminister Mitterlehner wollen die Position Österreichs in China stärken.

Regierungsmannschaft reist mit rund hundert Wirtschaftsdelegierten ins Reich der Mitte.

Wien. (VN-ebi) Für Wirtschaftsminister Reinhold Mitterlehner ist China ein Zukunftsmarkt. „Wir setzen auf Länder mit Dynamik und Wachstum“, begründete er bei einem Pressegespräch in Wien die bevorstehende wohl größte Reise, die eine Regierungsdelegation in den letzten Jahren unternommen hat.

Gemeinsam mit Außenminister Sebastian Kurz, Wirtschaftskammerpräsident Christoph Leitl und einer Delegation von rund hundert Unternehmern und zwanzig Wissenschaftsvertretern besucht der Vizekanzler vom 19. bis 25. Oktober das Reich der Mitte, um neue Marktchancen für heimische Unternehmen, Unis, Studierende und Forscher zu eröffnen. Aktuell sind 650 österreichische Unternehmen mit 900 Niederlassungen in China vertreten, dazu zählt auch der Höchster Beschlägehersteller Blum. Ein Lehrlingsausbildungsprojekt in der zweitgrößten Volkswirtschaft wird vom Harder Verpackungsunternehmen Alpla mitgetragen.

„China ist einer der wenigen verbliebenen Wachstumsmärkte der Welt“, erklärt Walter Koren, Leiter der Außenwirtschaft Austria. Das österreichische Standing müsse in dem Land daher verbessert werden. Besonders in Zeiten der europäischen Wachstumsschwäche müsse Österreich jede Möglichkeit wahrnehmen, von den Entwicklungen in China zu profitieren. Für die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt erwartet der Internationale Währungsfonds ein Wachstum von 7,4 Prozent in diesem Jahr und von 7,1 Prozent 2015. Im September legten die chinesischen Exporte um mehr als 15 Prozent zu, während die Importe um sieben Prozent gestiegen sind. Auch die Zahl kaufkräftiger Konsumenten, die westliche Konsumgüter nachfragen, steigt.

Kontakt vertiefen

Umso wichtiger sei es daher, den Kontakt auf politischer, wirtschaftlicher und wissenschaftlicher Ebene vor Ort zu vertiefen, erklärt Mitterlehner. Auch wolle man die Reise für einen Austausch nutzen, betont Kurz. „Das Verhalten Chinas zur EU und zu Russland ist entscheidend“, spricht er die Ukraine-Krise an. „Wir müssen ein Gefühl für die Positionierung des Landes bekommen.“