Wo junge Talente zu Weltmeistern werden

Markt / 16.10.2014 • 22:33 Uhr
Martin Mittelberger ist der zweitbeste Maurer der Welt. Auch er wurde im MAZ ausgebildet. Fotos: VN/Paulitsch
Martin Mittelberger ist der zweitbeste Maurer der Welt. Auch er wurde im MAZ ausgebildet. Fotos: VN/Paulitsch

MaurerAusbildungsZentrum und Bauakademie feiern zehnjähriges Bestehen.

Hohenems. (VN-reh) Martin Mittelberger suchte nach der Schule einen Beruf, bei dem man an der frischen Luft arbeitet. Der Bau bot sich da perfekt an. Sein Ausbildungsbetrieb wurde Müller Wohnbau und ein junger Polier, der es verstand, die Lehrlinge zu motivieren, sein Ausbilder. Die Lehrabschlussprüfung sei ihm leicht gefallen, denn „wenn man will, lernt man leicht“, schmunzelt Mittelberger. Auch bei verschiedenen Wettbewerben zeigte er dann, wie gut er in seinem Beruf ist. Von der Bundesmeisterschaft führte ihn sein Weg sogar zur Berufsweltmeisterschaft 2013 nach Leipzig. Bis dahin war natürlich hartes Training angesagt. „Man braucht Biss, um das durchzuziehen, aber es war eine große Freude, dabei zu sein“, so sein Resümee. Und das Durchhaltevermögen hat sich letztlich auch gelohnt: Mittelberger wurde Vize-Weltmeister.

Seine Geschichte ist nur eine von vielen aus der Erfolgsbilanz des MaurerAusbildungsZentrums (MAZ) in Hohenems. Sie zeigt nicht nur, wie viel Wert dort auf eine qualitativ hochwertige Ausbildung gelegt wird, sondern auch, dass man als Lehrling alles erreichen kann. „Den jungen Menschen, die eine Lehre in der Bauwirtschaft abschließen, stehen alle Türen offen. Vom Baumeister bis zum Architekten und Statiker können sie sich weiterbilden und Karriere machen“, ist Innungsmeister Franz Drexel stolz.

Vor allem praxisorientiert

Seit zehn Jahren gibt es in Vorarlberg ein eigenes MaurerAusbildungsZentrum und die Bauakademie am Standort des WIFI Hohenems. Seither wurden mehr als 1000 Lehrlinge im MAZ ausgebildet und mehr als 9000 Teilnehmer in der Bauakademie geschult und weitergebildet. Das MAZ gehört zu hundert Prozent den Mitgliedern der Vorarlberger Bauinnung, die Bauakademie wird zusammen mit dem WIFI betrieben. Die Lehrlinge kommen dabei in den Genuss eines trialen Ausbildungssystems, weil sie neben der Ausbildung in den Unternehmen und der Berufsschule im MAZ praxis­orientiert geschult werden. An 14 Tagen pro Lehrjahr wird dort gemauert, betoniert und geschalt, um die jungen Maurer zu fördern und bestens auf den Berufsalltag vorzubereiten. Die Bauinnung lässt sich dabei die Ausbildung ihrer Lehrlinge rund 750.000 Euro pro Jahr kosten. In der Bauakademie werden indes Weiterbildungskurse rund um das Thema Bauen angeboten. „Wir können sehr flexibel auf sämtliche Neuerungen, Richtlinien und Anregungen aus den Betrieben reagieren und die Teilnehmer der Bauakademie zeitnah und praxisorientiert schulen“, erklärt Innungs-Geschäftsführer Thomas Peter. Gerade wird übrigens für die Berufsweltmeisterschaft in Brasilien trainiert. Weitere Erfolgsgeschichten sind also garantiert.

Bau-Innungsmeister Franz Drexel und GF Thomas Peter.
Bau-Innungsmeister Franz Drexel und GF Thomas Peter.