Kästle „noch nicht ganz“ in den schwarzen Zahlen

Markt / 21.10.2014 • 22:22 Uhr
Kästle setzt auf Nischenprodukte wie Freeride-Ski und will damit weitere Märkte erobern. FOTO: P. Mathis

Kästle setzt auf Nischenprodukte wie Freeride-Ski und will damit weitere Märkte erobern. FOTO: P. Mathis

Geschäftsjahr 2015/16 soll die Wende bringen. Neuer Geschäftsführer aus Vorarlberg.

Wien. Das 90-jährige Jubiläum der Marke Kästle sei ein wichtiger Meilenstein in der Firmengeschichte, erklärt Mehrheitseigentümer Rudolf Knünz im VN-Gespräch. Dem Vorarlberger zufolge soll im Geschäftsjahr 2015/16 ein weiterer erreicht werden: Er will die Wende von den roten hin zu den schwarzen Zahlen schaffen.

Der Dornbirner Sanierer hatte die Vorarlberger Traditionsmarke Kästle nach ihrer Stilllegung in den 1990ern im Jahr 2007 reaktiviert. Seither geht es für Knünz konstant aufwärts: „Wir sind nach wie vor nicht positiv, aber von Jahr zu Jahr besser“, sagte er gestern. Im Jahr 2012/13 (per Ende Juni) machte Kästle laut „FirmenCompass“ einen Bilanzverlust von rund 400.000 Euro. Ergebnisse für das Geschäftsjahr 2013/14 wurden noch nicht veröffentlicht. Der Umsatz sei bei rund sechs Millionen Euro gelegen, die schwarzen Zahlen habe man aber „noch nicht ganz erreicht“, erklärte Knünz.

Knünz setzt auf Nischen

Dass Kästle seit 2007 jedes Jahr ein Wachstum im zweistelligen Bereich verzeichnen könne, liege an dem Schwerpunkt auf ganz spezifische Nischen von Touren- bis hin zu Freerideschi, betont der Mehrheitseigentümer. Von 1000 verkauften Paar Ski vor sieben Jahren steigerte sich die Firma auf 17.833 im vergangenen Geschäftsjahr. In der bevorstehenden Saison will Knünz über 20.000 Paar an Sportbegeisterte bringen. Neben einem weiterhin starken Fokus auf die USA, seinem stärksten Absatzmarkt, sieht er in Osteuropa viel Potenzial. Nur rund 26 Prozent der Kästle-Ski werden in Österreich verkauft. „Wo der Trend hingeht und wo wir uns noch deutlich verbessern können, ist der Verleih“, so Knünz. Auch müsse sich die Firma mehr auf weibliche Kundinnen und deren Bedürfnisse konzentrieren, sieht der Dornbirner eine weitere Entwicklungsmöglichkeit.

Vorarlberger Geschäftsführung

Vor wenigen Wochen holte er sich seinen Großcousin Bernd Knünz als Geschäftsführer mit ins Boot. Der gelernte Ökonom und studierte Sportler hatte mit dem Mehrheitseigentümer zuvor an einem Strategieprojekt gearbeitet. Da habe man „die gemeinsame Chemie“ entdeckt. Mit ihm steht nun ein weiterer Vorarlberger an der Spitze der Skifirma Kästle.

Kästle lässt übrigens weiterhin beim Skihersteller Head in Kennelbach produzieren. Das werde auch nicht geändert, so Knünz. Die Logistik übernimmt die Firma Gebrüder Weiß.

Wir sind nach wie vor nicht positiv, aber von Jahr zu Jahr besser.

Rudolf Knünz

90 Jahre Kästle

2014 feiert die Marke Kästle ihr 90-jähriges Bestehen. Zwischen 1924 bis 1998 wurde sie in Hohenems hergestellt. 1999 wurde die Marke „stillgelegt“. Der Dornbirner Sanierer Rudolf Knünz hat sie als Miteigentümer 2007 wieder reaktiviert. Seither werden die Kästle-Schi von Head in Kennelbach produziert. Damals verkaufte das Unternehmen rund 1000 Paar Schi. 2013, also fünf Jahre später, waren es bereits 17.833. Für das Geschäftsjahr 2014/15 rechnet die Firma mit einem Plus von 12 Prozent auf 20.022 Schi-Paare. 34 Prozent aller Schier verkaufte Kästle in der vergangenen Saison in den USA, 26 Prozent in Österreich, 13 Prozent in Frankreich und zehn Prozent in der Schweiz. Aktuell befinden sich 23 Schi-Modelle im Kästle-Sortiment.

Stichwort. 90 Jahre Kästle

2014 feiert die Marke Kästle ihr 90-jähriges Bestehen. Zwischen 1924 und 1998 wurde sie in Hohenems hergestellt. 1999 wurde die Marke stillgelegt. Der Dornbirner Sanierer Rudolf Knünz hat sie als Miteigentümer 2007 wieder reaktiviert. Seither werden die Kästle-Ski von Head in Kennelbach produziert. Damals verkaufte das Unternehmen rund 1000 Paar Ski. 2013, also fünf Jahre später, waren es bereits 17.833. Für das Geschäftsjahr 2014/15 rechnet die Firma mit einem Plus von zwölf Prozent auf 20.022 Ski-Paare. 34 Prozent aller Skier verkaufte Kästle in der vergangenen Saison in den USA, 26 Prozent in Österreich, 13 Prozent in Frankreich und zehn Prozent in der Schweiz. Aktuell befinden sich 23 Ski-Modelle im Kästle-Sortiment.